Erhaltungszustand der Herzogsberge sichern (2)

Sickte/Cremlingen. Die Vorstände der Sickter und Cremlinger Grünen trafen sich mit Martin Steinmann und Karl-Friedrich Weber, um sich über den Zustand des ehemaligen Truppenübungsplatzes Herzogsberge zu informieren. Dieses ökologisch wertvolle Gebiet ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für beide Gemeinden. Es zeichnet sich durch eine große Artenvielfalt und einen Strukturreichtum auf engstem Raum aus.

Martin Steinmann, der seit Jahren Kartierungen über mittelhäufige Brutvögel in den Herzogsbergen durchführt, konnte anhand von Bildern zahlreiche Kahlschläge dokumentieren. „Inzwischen hat sich die Lebensraumsituation in den Eichenwaldbeständen bedrohlich verschlechtert".

Karl-Friedrich Weber, ehemaliger Forstbeamter und waldpolitischer Sprecher des BUND Niedersachsen, wies auf die historisch entstandenen wertvollen Eichenwälder im Braunschweiger Raum hin. Bereits 1992 sollten sie nach der EU Flora- und Fauna-Habitatrichtlinie (FFH) unter Schutz gestellt werden. „An das Verschlechterungsverbot wurde sich aber nicht gehalten!“, so seine Beobachtungen. So verschwanden die alten Eichen nach und nach. Obwohl seit 2004 das Verschlechterungsverbot in Kraft ist, verschlechterte sich der Erhaltungszustand in den Herzogsbergen dramatisch. Inzwischen sind die Kronenräume durch den Kahlschlag durchlöchert und die Buche wächst massenhaft nach. Kahlschläge über 0,5 ha sind seiner Meinung nach zu unterlassen.

Auf einem Brief an den zuständigen Landesminister Christian Meyer antwortete dieser, dass Rot-Grün eine Wende in der Waldpolitik einleiten will. Die ökologische Bedeutung der Wälder soll ein deutlich größeres Gewicht gegenüber der forstwirtschaftlichen Nutzung erhalten.

Demnächst ist ein Gespräch und eine Begehung der Herzogsberge mit den Landesforsten geplant. Dabei wollen sich die Grünen auch die Einschlagpläne und den Managementplan zeigen lassen.

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