Pilzwanderung mit den Grünen

Destedt. Auf Einladung der Cremlinger Grünen leitete Harry Andersson, Pilzsachverständiger aus Braunschweig, eine Pilzwanderung durch die Ohe. Dabei konnten die Teilnehmer wieder verschiedene essbare und ungenießbare Pilze kennen lernen. 

Den „Sparrigen Schüppling“, der in Kolonien wächst, darf man nur gekocht essen. Überhaupt, soll man vorsichtig sein, Pilze roh zu essen, weil unser Verdauungsapparat nicht für den massenhaften Verzehr von Rohpilzen geeignet ist.

Der „Knoblauchschwindling“ sieht zwar nach nichts aus, ist aber als getrockneter Würzpilz in der Küche als Knoblauchersatz gut nutzbar.

Der „Hexen-Röhrling“ hat überhaupt keine unheimlichen Eigenschaften. Er ist ein guter Speisepilz, auch wenn er an den Schnittflächen bläulich anläuft. Vom giftigen „Satanspilz“ lässt er sich gut unterscheiden, der hat einen grauen Hut und knallroten Stiel.

Die Familie der „Säftlinge“ leuchtet farbenfroh im Moos. Es sind essbare Pilze, sie dürfen aber nicht gegessen werden, denn sie sind so selten geworden, dass sie auf der roten Liste stehen und man sich strafbar macht, wenn man sie erntet.

Es gibt auch Pilze, die mit anderen Pflanzen in Gemeinschaft leben. Dazu gehört der leckere „Birkenpilz“, der im Wurzelgeflecht der Birke zu Hause ist. Hier findet man auch den „Birkenporling“ und den „Zunderpilz“. Ersterer ist zwar kein Essgenuss, aber dennoch ein Nützling, denn sein Fleisch wirkt blutstillend und letzterer hat vor langer Zeit den Menschen geholfen, morgens Glutreste vom Lagerfeuer über den Tag hin mit zu nehmen, um abends das nächste Lagerfeuer in Gang zu bringen. Einer, der das wohl gewusst haben muss, war der „Ötzi“, der vor mehr als 5000 Jahren durch die Alpen gewandert ist. In seinem Gepäck wurden Reste von beiden Pilzen  gefunden.

Wenn man Pilze bestimmen will, darf man sie nicht am Stiel abschneiden, denn manch wichtige Information findet sich am Fuß.

Ob ein Pilz genießbar ist, lässt sich mit einer Geschmacksprobe klären; ein Stück abbrechen, ankauen, auf der Zunge testen und ausspucken.

Wenn man Waldpilze in der Küche verarbeitet und sich über die Bekömmlichkeit oder Giftigkeit nicht sicher ist, sollte man die Pilzreste unbedingt aufbewahren, damit im Notfall die Giftquelle möglichst genau bestimmt werden kann. Im Notfall hilft in unserem Raum das „Giftinformationszentrum-Nord“ unter der Rufnummer 0551-19240. Wer Fragen zur Bestimmung von Pilzen hat, kann sich per Mail an Harry Andersson wenden über „kontakt@pilzzeit.de“ oder „www.pilzzeit.de“.

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