Unsere Gegend war früher mehrfach überflutet

Destedt. Das vielfältige Kartenmaterial, das der Kartograph Manfred Hopf aus Brauschweig präsentierte, war beeindruckend. Eingeladen hatten ihn die Cremlinger Grünen zu dem Thema: „Der Elm: Geographie, Geomorphologie und Geologie“. Spannend führte Manfred Hopf anhand seiner zahlreichen selbst gestalteten Karten in die Thematik ein. Als Gebirge ist der Elm 21 km lang und 10 km breit, als Wald kommt er auf eine Länge von 18 km und 7,5 km Breite.

Keiner der Anwesenden wusste, dass das Wort „Elm“ von dem althochdeutschen Wort für Ulme abgeleitet ist, die früher den Höhenzug Elm prägte.

Wie Perlen an einer Schnur haben sich die Orte um den Elmrand gebildet. Warum gibt es keine Orte im Elm? Obwohl die Niederschläge auf den Elm höher sind als in den umgebenden Niederungen, versickert das Wasser durch das poröse Kalkgestein bis zum Quellhorizont, dem Buntsandstein. Das Wasser tritt als Quellen erst am Elmrand wieder hervor. Zahlreiche Trockentäler und Erdfälle bezeugen das.

Der geologische Elmaufbau führte in die Erdgeschichte durch viele Millionen Jahre vor der heutigen Zeit. Erst die inneren Erdkräfte der alpiden Gebirgsbildung, sorgten dafür, dass die Sedimentschichten aufgefaltet wurden. In Schwächezonen führte der Salzauftrieb zu Sattel- und Muldenbildung, die das braunschweigische Land prägen.

Auf den Untergrund der Gesteine des Erdaltertums (Paläozoikum) lagerten sich in vielen wechselnden Prozessen von Land und Meer Sedimentschichten ab. Das Gebiet des Elms war mehrfach überflutet.

Auf 900 Meter mächtige Salzlager der Zechsteinzeit (Assesalzstock) kommen die Schichten der Muschelkalkzeit, die die Masse der Elmgesteine ausmachen. Darauf folgen die Ablagerungen im Keuper, der Jura und der Kreide.

Sofort begannen die äußeren Kräfte der Verwitterung, die Erosion, auf die Ablagerungen zu wirken. Die klimatischen Bedingungen der Eiszeiten bewirkten jetzt stärkste Abtragungen. Ursprünglich war der Elm ca. 200 Meter höher.

Drei Kalkwerke entstanden im Laufe der Zeit am Elmrand, die sich aus der Unteren Muschelkalkschicht bedienten; ein Kalkwerk davon in Hemkenrode. Es bezog sein Material aus dem Destedter Steinbruch. Bereits 1785 wurde ein Destedter Steinbruch erwähnt. Ab 1946 wurde im Destedter Forst der neue Steinbruch erschlossen, der 1971 aufgegeben wurde. Vor Ort im Destedter Steinbruch konnten die TeilnehmerInnen anschließend ihr theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen. Erkannt wurden die Absätze zwischen den unterschiedlichen Kalksteinlagen. Zudem gab es im Bruchgestein Versteinerungen und Wellenkalk zu sehen.

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