GRÜNE Ratsfraktion: Mehr für den Klimaschutz tun!

Cremlingen. Zu ihrer jüngsten Sitzung kam die Ratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Cremlingen zusammen. Dabei standen die Vorbereitung der kommenden Ausschusswoche sowie ein Rückblick auf das vergangene Jahr auf der Tagesordnung. Nach Ansicht von Ulrike Siemens, Vorsitzende des Ausschusses Umwelt-, Planungs-,. Energie- und Klimaschutz (UPEKA), reicht es nicht aus, sich Klimaschutz Gemeinde zu nennen ....

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Cremlinger Grüne wollen „kalte“ Nahwärmenetze

Das Prinzip von Wärmepumpen ist vom Kühlschrank bekannt: Dem Innenraum wird Wärme entzogen und nach außen abgegeben. Man kann das Ganze aber auch umkehren: Der Außenluft wird Wärme entzogen und nach innen abgegeben. Mit diesen Wärmepumpen können ganze Gebäude beheizt und mit warmem Wasser versorgt worden.

Wärmepumpen können aus einer Kilowattstunde Strom bis zu vier Kilowattstunden Wärme erzeugen. Eine zusätzliche Heizung mit fossilen Brennstoffen ist nicht erforderlich, wenn das Wohngebäude energieeffizient gebaut ist. Wird die Wärmepumpe mit Strom von der eigenen Photovoltaikanlage oder mit Ökostrom versorgt, produziert man seine Raumwärme und sein Warmwasser klimafreundlich und wirtschaftlich.

Für einzelne Wohngebäude werden hauptsächlich Luft-Wärme-Pumpen eingesetzt, die der Außenluft Wärme entziehen. Effizienter arbeiten Wärmepumpen, wenn sie statt der Luft Erdwärme nutzen, speziell in der kalten Jahreszeit. Daher bietet sich für ein neues Baugebiet ein sogenanntes kaltes Nahwärmenetz an.....

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Grüne besichtigten Artenschutzhaus in Hordorf

In Hordorf ist es gelungen, ein altes Trafohaus, das für die Nutzung seit 2009 von der Avacon nicht mehr benötigt wird, in ein Artenschutzhaus umzugestalten. 2010 wurde von der Gemeinde, auf Anregung des Ortsrates, der Beschluss zur kostenlosen Übernahme des Turms zu Artenschutzzwecken gefasst. Im Dezember 2016 kam es dann zu einem Gespräch zwischen Vertretern des Ortsrates, des NABU Kreisverbandes Wolfenbüttel und der Gemeindeverwaltung. Der NABU erklärte seine Bereitschaft zur Betreuung des Turmes, vorausgesetzt, dass Mitglieder vor Ort dies übernehmen. Im Dezember 2017 beschloss der Rat der Gemeinde Cremlingen den Umbau des Trafohauses zu einem Artenschutzhaus. Durch Fördermittel der EU und der Curt Mast Jägermeister Stiftung konnten über 80% der Finanzierung gedeckt werden. 2020 wurde der sanierte Turm seiner Bestimmung übergeben.....

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Talteich in Destedt wurde renaturiert

Für viele ältere Einwohner*innen in Destedt hat der Talteich eine besondere Bedeutung. Aus ihrer Kindheit und Jugendzeit haben sie nachdrückliche Erinnerungen an diesen Teich, in dem einige sogar das Schwimmen gelernt haben.

Nachweislich gab es schon im 18. Jahrhundert in dieser Senke zwei Teiche. In den 20er Jahren fiel der Teich häufig trocken. Da dies im Sommer und Winter 1929/30 besonders schlimm ausfiel, ließ Fritz von Veltheim 1930 einen Wall und einen Überlauf bauen.

Da der Teich in den letzten Jahren mehrfach zum Ende des Sommers kein Wasser mehr enthielt, wurde auch im Ortsrat seit 2013 überlegt, wie der Talteich zu renaturieren sei. In zahlreichen Gesprächen und Begehungen mit dem Grundbesitzer Herrn von Veltheim, der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises, dem Landschaftspflegeverband, der Gemeinde Cremlingen und dem Ortsrat Destedt wurde eine einvernehmliche Lösung erarbeitet....   Mehr »

Projekt Cremlinger Allee

Seit 2014 haben die Cremlinger GRÜNEN sich dafür eingesetzt, die Lücken der Baumreihen an der B1 zwischen Cremlingen und Abbenrode durch Nachpflanzungen zu schließen.

Bereits im Januar 2015 fasste der Cremlinger Gemeinderat einen entsprechenden Beschluss. Anfragen bei den zuständigen Behörden ließen wenig Hoffnung auf eine schnelle Lösung. Sicherheitsbedenken wegen der zulässigen Geschwindigkeit und den damit verbundenen Unfallgefahren spielten dabei wohl eine Rolle.

Regelmäßige Nachfragen im Umweltausschuss ließen den Eindruck entstehen, die zuständige Landesbehörde wolle das Thema aussitzen. Doch nein: Wenn die jetzt begonnene Installation von „Schutzeinrichtungen" entlang der B1 beendet sein wird, solle nachgepflanzt werden, voraussichtlich in der nächsten Pflanzperiode im Winter 2021/2022, so nun die gute Nachricht.

Erfreulicherweise wurde die Baumreihe als schutzwürdig eingestuft. „Dann wird endlich der Allee-artige Charakter der Straße wiederhergestellt sein“, freut sich Christian Rothe-Auschra, Vorstandsmitglied der Cremlinger GRÜNEN, der seit Jahren das Thema verfolgt.

Ölschieferabbau – aus der Zeit gefallen

In Zeiten, in denen der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern in aller Munde ist, muten die Bestrebungen der Landesregierung, Flächen für den Ölschieferabbau zu sichern, fast schon absurd an.

Ministerin Otte-Kinast, die neben Landwirtschaft auch für die Raumordnung zuständig ist, schlägt in der Aktualisierung des Landesraumordnungsprogramms (LROP) vor, Flächen in Schandelah und in Hondelage von Vorbehaltsgebieten zu Vorranggebieten für die Sicherung des Energierohstoffs Ölschiefer aufzuwerten.

Schon die heutige Situation hat zur Folge, dass das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in einer Stellungnahme zu einem Bebauungsplan in Schandelah mitteilt, die zukünftigen Hauseigentümer*innen müssten sich dessen gewahr sein, dass ihr Grundstück demnächst an eine Abbaufläche von Ölschiefer grenzen werde mit den damit einhergehenden Beeinträchtigungen wie Lärm und Staub.

Die Fraktion der GRÜNEN im Cremlinger Gemeinderat hatte bereits Ende Januar, kurz nach Bekanntwerden der Änderungsabsicht, den Beschluss zu einer Resolution gefasst. Darüber hinaus hatten die Cremlinger GRÜNEN zum Landesparteitag, der im März in Wolfenbüttel geplant war, einen Antrag zu eben diesem Ölschiefervorkommen vorbereitet.

Der Antrag konnte nicht eingebracht werden, weil der Parteitag coronabedingt ausfiel. Das Thema war aber dem Landesvorstand der Niedersächsischen GRÜNEN so wichtig, dass er am 02.06.2020 folgenden Beschluss fasste, der wortgleich mit dem Antrag der Cremlinger GRÜNEN ist:

„In der aktuellen Überarbeitung des LROP ist vorgesehen, das Ölschiefergebiet in Braunschweig-Hondelage und Cremlingen-Schandelah von einem Vorbehaltsgebiet zu einem Vorranggebiet Rohstoffsicherung Energierohstoffe hochzustufen. B90/Die GRÜNEN Niedersachsen fordert, das Ölschiefergebiet vollständig aus dem LROP zu entfernen, da diese Art der Energiegewinnung aus fossilen Rohstoffen völlig aus der Zeit gefallen ist.“

„Damit haben die GRÜNEN ganz klar Stellung bezogen und sich gegen die rückwärtsgewandte Energiepolitik der Landesregierung ausgesprochen“, betont Ulrike Siemens stellvertretend für den Vorstand der Cremlinger GRÜNEN.

Auch bei der übrigen Cremlinger Bevölkerung trifft das Vorhaben der Ministerin weithin auf blankes Unverständnis. Verantwortungsvolle Klimapolitik sieht anders aus!

Gemeinde Cremlingen unterstützt den Wendehals

Die Herzogsberge bei Cremlingen haben eine wichtige Bedeutung für Naturschutz und Naherholung. Die Grünlandbereiche haben sich zu einer Landschaft mit nährstoffarmen Böden und besonderen Lebensbedingungen für seltene und bestandsbedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickelt.
2006 konnte Martin Steinmann hier das erste Wendehalsbrutpaar nachweisen. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz gehört der Wendehals zu den streng geschützten Arten.

Aus dem Vogelkundlichen Bericht Niedersachsens 2012 wird deutlich, welche Besonderheit wir in den Herzogsbergen noch haben. Auch in diesem Jahr haben wieder Wendehälse hier gebrütet.

Als Höhlenbrüter, der sich selbst keine Höhle baut, ist er auf das Vorhandensein von natürlichen Baumhöhlen, die sich besonders in Altbäumen befinden, angewiesen.

Da es an natürlichen Bruthöhlen mangelt und den Cremlinger Grünen das Naturschutzgebiet Herzogsberge besonders am Herzen liegt, spendeten sie bereits zwei zusätzliche Nisthöhlen. Auf der jüngsten Sitzung des Umwelt-, Planungs- und Energieausschusses regte Bernhard Brockmann (grüner Ortsbürgermeister in Abbenrode) an, weitere fünf Nisthöhlen für den Wendehals anzuschaffen. Ina Weber-Schönian (Verwaltung Cremlingen) sagte die Beschaffung der Nisthöhlen zu.

„Auch mit kleinen Initiativen können wir einiges für unsere Umwelt tun“, freute sich Bernhard Brockmann über die Zusage.

Klimaschutz auch in Corona-Zeiten

Durch die Corona-Pandemie scheint der Klimaschutz teilweise etwas aus dem Blickfeld und den Schlagzeilen geraten zu sein. Dies ändert aber nichts daran, dass ein effektiver Klimaschutz nach wie vor zu den vorrangigen Aufgaben der Politik - auch auf kommunaler Ebene - gehört. Die Gruppe SPD - Bündnis 90/Die Grünen hat deshalb in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Cremlingen einen Antrag eingebracht, mit dem die Ratsgremien der Gemeinde verpflichtet werden sollen, bei sämtlichen Beschlüssen deren Auswirkungen auf das Klima zu berücksichtigen und Lösungen zu bevorzugen, die sich positiv auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz auswirken.

Der Vorsitzende der Gruppe Dr. Peter Abramowski brachte bei der Einbringung des Antrags zum Ausdruck, dass bei der Erstellung der Beschlussvorlagen zukünftig verpflichtend nicht nur die finanziellen Auswirkungen des Beschlusses, sondern auch die Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt dargestellt und bedacht werden sollen. In einem Jahr sollen im Umwelt-, Planungs- und Energieausschuss des Gemeinderats Nutzen und Aufwand dieser Vorgehensweise evaluiert werden.

„Die Gemeinde sollte bei ihren Entscheidungen mit positivem Beispiel vorangehen, um so zu zeigen, dass wir uns auch weiterhin ‚Klimakommune‘ nennen können“, ergänzt der Fraktionsvorsitzende der Grünen Dr. Diethelm Krause-Hotopp.

Cremlinger Grüne: mehr für Natur und Umwelt tun

Da demnächst die Ausschüsse der Gemeinde Cremlingen wieder tagen, trafen sich die Mitglieder der Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, um die weitere Arbeit zu besprechen. Trotz der Debatte über die aktuelle Situation zu Corona darf die Umwelt- und Klimaschutzpolitik nicht vergessen werden. „Wenn wir in der Klimaschutzpolitik auch so handeln würden wie in der Coronakrise, wäre mir um die Zukunft nicht bange“, so Fraktionsvorsitzender Diethelm Krause-Hotopp

In einem Antrag für die kommende Sitzung des Gemeinderates sprechen sich die Grünen für die naturnahe Umwandlung von Grünflächen, die in der Hand der Gemeinde liegen, aus. „Hier könnten Rasenflächen in Wildkräuterwiesen umgewandelt und insektenfreundliche Stauden und Gehölze gepflanzt werden“ so Christian Rothe-Auschra, Bürgermitglied im Umweltausschuss.

Nach Ansicht der Grünen sollen zukünftig die Inhalte aller Beschlussvorlagen auf deren Auswirkungen auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz überprüft werden. „Wenn wir die Möglichkeit haben, mehr für den Naturschutz zu tun, dann sollten wir das auch machen“, so die stellvertretende Ortsbürgermeisterin von Hemkenrode, Ulrike Siemens.

Für die Herzogsberge bzw. den Wohld wollen die Grünen weitere Nisthöhlen für den Wendehals beantragen. Seit 2006 ist dieser Vogel in den Herzogsbergen nachgewiesen. Aus dem Vogelkundlichen Bericht Niedersachsens 2012 wird deutlich, welche Besonderheit wir in den Herzogsbergen damit haben. Nach dieser Untersuchung ist der Wendehals in Niedersachsen tatsächlich von ca. 2000-3000 Paaren Anfang der 80er Jahre auf ca. 100-200 heute gesunken. Als Höhlenbrüter, der sich selbst keine Höhle baut, ist er auf das Vorhandensein von natürlichen Baumhöhlen angewiesen. „Hier können wir konkret was für die Natur tun und die Kosten sind gering“, so Horst Gilarski vom Vorstand der Grünen und Bürgermitglied.

Grüne spenden erneut Bruthöhle für den Wendehals

Die Herzogsberge bei Cremlingen haben eine wichtige Bedeutung für Naturschutz und Naherholung. Die Grünlandbereiche haben sich in der Vergangenheit als Truppenübungsplatz zu einer Landschaft mit nährstoffarmen Böden und besonderen Lebensbedingungen für seltene und bestandsbedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickelt.

2006 konnte Martin Steinmann hier das erste Wendehalsbrutpaar nachweisen. Aus dem Vogelkundlichen Bericht Niedersachsens 2012 wird deutlich, welche Besonderheit wir in den Herzogsbergen noch haben. Nach dieser Untersuchung ist der Wendehals in Niedersachsen tatsächlich von ca. 2000-3000 Paaren Anfang der 80er Jahre auf ca. 100-200 heute gesunken. Vor allem Lebensraumzerstörung durch intensivierte Landnutzung, Vernichtung von Streuobstwiesen, Verlust von Trockenrasengebieten, Überdüngung und der verstärkte Einsatz von Bioziden sind wesentliche Faktoren für den Rückgang. Da der Wendehals ein Zugvogel ist und im Winter nach Afrika zieht, kommen Verluste auf dem Zug und im Winterquartier noch hinzu.

Als Höhlenbrüter, der sich selbst keine Höhle baut, ist er auf das Vorhandensein von natürlichen Baumhöhlen, die sich besonders in Altbäumen befinden, angewiesen. Der Wendehals benötigt als Nahrung bestimmte Ameisenarten. In sehr geringem Umfang verzehrt er auch Blattläuse, Schmetterlingsraupen oder Käfer sowie Früchte und Beeren. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz gehört der Wendehals zu den streng geschützten Arten.

„Wenn wir nichts für den Wendehals tun, wird er in absehbarer Zeit bei uns aussterben“, so Martin Steinmann. Inzwischen hat er über 50 Bruthöhlen aufgehängt und konnte in diesem Jahr bereits zwei Brutpaare nachweisen.

Da den Cremlinger Grünen das Naturschutzgebiet Herzogsberge besonders am Herzen liegt, spendeten sie eine zusätzliche Nisthöhle. „Das Nistkastenprogramm ist auf jeden Fall sinnvoll und vielleicht gelingt es uns ja, die Herzogsberge zu einem Wendehalszentrum werden zu lassen“, so Christian Rothe-Auschra vom Vorstand der Cremlinger Grünen.

„Es wäre sehr schön, wenn bei den zukünftigen Pflegemaßahmen in Randbereichen auch die Ansprüche dieser sehr interessanten Vogelart berücksichtigt würden, damit die Nistkästen nicht ganz umsonst aufgehängt wurden“, sagt Martin Steinmann.

Natur im Wohld bewahren und nicht zerstören

Massiv wird von der CDU/FDP-Gruppe im Rat der Gemeinde Cremlingen in Pressemitteilungen gefordert, im Wohld, in der Nähe der Anschlussstelle der A 39 Abfahrt Scheppau, ein Gewerbegebiet zu errichten. Dabei wird auf die Spedition VTL in Cremlingen verwiesen, die, nach CDU Angaben eine Fläche von 50.000 Quadratmetern benötigt. Und diese Fläche soll sie nach den Vorstellungen der CDU in der bisher noch unverbauten Natur im Wohld bekommen.

„In Sonntagsreden spricht die CDU-Cremlingen gern von ‚Schöpfung bewahren‘, hier soll aber massiv Natur zerstört werden. Greenpeace hat mit Recht das „C“ vom Parteihaus der CDU abmontiert“, so Fraktionssprecher Dr. Diethelm Krause-Hotopp. „Die Flächen im Wohld für Parkplätze zu zerstören, wird von uns vehement abgelehnt“, ergänzt Ulrike Siemens, Sprecherin des Ortsverbands. Bernhard Brockmann (Grüne), Ortsbürgermeister von Abbenrode, wies auf den Beschluss des Ortsrates Abbenrode hin, der sich einstimmig...   Mehr »

Stellungnahme der Fraktionsvorsitzenden der GRÜNEN im Rat der Gemeinde Cremlingen

Dr. Diethelm Krause-Hotopp und Jochen Fuder zu den Herzogsbergen

Die Partei Bündnis 90/Die Grünen setzt sich für den Natur- und Umweltschutz ein. Mit der Ausweisung der Herzogsberge zum Naturschutzgebiet durch den Landkreis Wolfenbüttel am 18. Juli 2019 wurde eine wichtige Forderung der Cremlinger Grünen erfüllt. Ein Naturschutzgebiet wird nur dann beschlossen, wenn es sich um ein Gebiet mit besonderem Artenreichtum handelt und dieser wertvolle Lebensraum auch für die Zukunft gesichert werden soll. Bis vor 15 Jahren galt für die Herzogsberge ein Betretungsverbot, weil dort die Bundeswehr übte. Inzwischen gehört es der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die, wie auch die zuständige Untere Naturschutzbehörde, erlaubt, das Gebiet zu betreten, weil die Herzogsberge auch große Bedeutung für die Naherholung im Cremlinger und Braunschweiger Raum haben. Dabei sind natürlich Regeln einzuhalten, um Flora und Fauna zu schützen. Der Landkreis und die Gemeinde Cremlingen haben dafür Feldhüter eingestellt, die leider auch immer wieder Verstöße feststellen müssen.

Zentrale Bedeutung haben in diesem Gebiet die Wasser- und Randflächen der Ehlerbergkuhle. Uneinsichtige Hundebesitzer hatten ihren Spaß, wenn ihre Lieblinge durch Wasser tobten bzw. die Hänge hinab sprangen. Für die zahlreichen zu schützenden Tiere war dies weniger erfreulich. Auch der Schäfer, der mit seinen Schafen auf dem gepachteten Gebiet die Grasnarbe flach hält, klagte immer wieder über freilaufende Hunde.

Dies waren wichtige Gründe, ein neues Wegekonzept zu entwickeln, mit dessen Hilfe die Ehlerbergkuhle weiträumig umgangen wird. Dazu dient auch der kritisierte Erdwall, der nach Bepflanzung nicht mehr stören wird.

„Leider haben es der Landkreis und der DBU versäumt, über dieses Konzept öffentlich in der Gemeinde zu informieren und das Gespräch mit den Anwohnern zu suchen“, kritisiert Andreas Schlechtweg, Mitglied der Grünen im Ortsrat Cremlingen. Er spricht sich auch für einen runden Tisch aus, um nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Der Landkreis hätte gut daran getan, zunächst seine Infotafeln aufzustellen, bevor die Eingriffe durchgeführt wurden. Neben an manchen Stellen zu engen bzw. zu zahlreichen Wegemarkierungen, nicht entfernten Infotafeln an der Ehlerbergkuhle, die geradezu zum Anschauen und zu Verbotsübertretungen einladen, fehlen noch immer Hinweistafeln mit ansprechenden Erläuterungen. Diese Mängel haben nun dazu geführt, dass immer wieder Protest geäußert wird. „Wir haben spontan einen Spaziergänger angesprochen, der sich aber positiv über dieses neue Konzept äußerte und die Kritik nicht nachvollziehen konnte“, so Diethelm Krause-Hotopp. Die Grünen haben inzwischen Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde, dem DBU und der Gemeinde geführt und hoffen darauf, dass möglichst viel davon aufgegriffen und zügig umgesetzt wird.

Keine Landschaftszerstörung im Wohld

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Cremlinger Gemeinderat beschloss auf ihrer jüngsten Sitzung, den CDU/FDP-Antrag auf Errichtung eines Gewerbegebietes in der freien Landschaft im Wohld abzulehnen. Wenn es nach der CDU/FDP-Gruppe geht, soll an der Anschlussstelle Scheppau der A 39, im Bereich der ehemaligen Sendemasten, ein großes Gewerbegebiet entstehen.

„Die freie Landschaftsfläche im Wohld muss als Freifläche für Natur und Umwelt unverbaut erhalten bleiben“, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Diethelm Krause-Hotopp.

Durch die Schaffung von Gewerbeflächen auf diesem Gebiet wäre der besondere Charakter der freien Grünlandflächen unwiederbringlich zerstört.

Und Jochen Fuder, Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses, ergänzt: „Der Wohld ist eine der wenigen weit einsehbaren Flächen im Landkreis Wolfenbüttel, die bisher weder beackert noch bebaut sind.“ Dieser bei uns selten gewordene Raum bietet einen besonderen (Nah)Erholungswert für den Menschen. Er hat aber vor allem auch Bedeutung als Nahrungs- und Rastgebiet für die reiche Vogelwelt: z.B. Reiher, Kiebitze, Stare, Greifvögel und Kraniche der näheren Umgebung. Das Grünland bietet Brutmöglichkeiten für Wiesenvögel wie Feldlerche und Wiesenpieper.

Große Bedeutung hat dieses Gebiet auch für die weiträumigere Biotopvernetzung; dazu war extra die Grünbrücke über die A 39 gebaut worden.

Auch im Interesse des Klimaschutzes sollte hier von weiterer Landschaftsversiegelung Abstand genommen werden. So hat Grünland eine wichtige Funktion als CO2 Speicher und ist ein guter Trinkwasserlieferant, weil es Wasser zurückhält und quasi vorfiltert.

Die Gemeinde Cremlingen, als Klimaschutzgemeinde ausgezeichnet, steht wirtschaftlich, auch dank von allen getragener vorausschauender Politik, so gut da, dass sie nicht um jeden Preis auch an sehr zweifelhaften Standorten zusätzliche Gewerbegebiete einrichten muss.

Wege in den Herzogsbergen

Die Cremlinger GRÜNEN begrüßen es sehr, dass die Herzogsberge zum Naturschutzgebiet erklärt worden sind. Ende Juli wurde damit begonnen, die neuen Wege zu markieren. Derzeit ruhen die Arbeiten nach Auskunft der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Wolfenbüttel, da es noch Abstimmungsbedarf innerhalb der Behörde gebe. Fest stehe, dass die derzeitige Markierung nicht die endgültige ist. Die Wege würden breiter sein und auch nur, wie jetzt schon zu erkennen, markiert werden. Sie sollen weder befestigt noch durch Zäune von der übrigen Landschaft getrennt sein.

Ein effektiver Schutz des Gebietes wird nur zu erreichen sein, wenn auch die Interessen der Erholungssuchenden berücksichtigt werden und bei ihnen die Einsicht für die erforderlichen Maßnahmen vorhanden ist. Allerdings muss die Markierung nach Ansicht der GRÜNEN auch in die Landschaft passen.

Fledermäuse in Destedt

Datum 22.08.2019

Pressemitteilung

Auf Einladung der Cremlinger GRÜNEN trafen sich ca. 20 Naturinteressierte in der Dämmerung um den Ausführungen des Biologen Tobias Münchenberg zu Fledermäusen zu folgen. Start und erster Halt war der Wanderparkplatz an der Elmstraße in Destedt. Ein guter Platz für Fledermaussichtungen, wie Tobias Münchenberg erläuterte, zwischen den Quartieren der Fledermäuse in Ortsnähe und ihren Jagdrevieren am Waldrand. Mit Detektoren ausgestattet, die die Ultraschallsignale für Menschen wahrnehmbar machen, waren die Fledermäuse auf einmal sehr gut zu hören und solange es noch nicht vollständig dunkel war, konnte man sie auch teils wirklich halsbrecherisch zwischen den Bäumen und Sträuchern umherfliegen sehen. Von den 25 in Deutschland heimischen Arten kommen 15 in der hiesigen Region vor. Die bekam die Gruppe aber nicht alle zu sehen oder zu hören, da einige sehr spezialisiert sind. Destedt scheint aber eine Hochburg der Zwergfledermäuse zu sein, deren Laute im Ultraschallbereich im ganzen Bereich von der Ortslage bis zum Waldrand dank der Detektoren zu hören waren. Auch wenn die Tiere im Flug so groß erscheinen wie Spatzen, so passen sie doch in eine Streichholzschachtel und wiegen nur ein paar Gramm. Vereinzelt konnte der Fachmann auch Abendsegler heraushören, deren Signale allerdings aufgrund ihrer Flughöhe in bis zu 20m deutlich leiser wahrnehmbar waren. Ein interessanter Nebeneffekt ergab sich, da die Detektoren auch andere Tierlaute hörbar machen. Ein gewisses Grundrauschen kam von unterschiedlichen Heuschreckenarten, die offensichtlich in großer Menge in den begrünten Flächen leben. Tobias Münchenberg konnte dabei auch Arten identifizieren, die erst seit einiger Zeit in dieser Region heimisch sind, aufgrund der durch den Klimawandel veränderten Bedingungen. Zum Schluss gab es noch einen Appell an alle Fledermausfreunde: „Fledermäuse brauchen Dachböden, Mauerritzen und Höhlen als Lebensräume. Wo es nicht genügend solcher Räume gibt, sollten Nisthilfen aufgehängt werden, gerne auch vorgefertigte“. Wichtig ist dabei allerdings, dass sie in ca. 3m Höhe und frei zugänglich für die Fledermäuse hängen.

Cremlingen ökologisch weiter entwickeln

Datum 07.03.2019

Pressemitteilung

Fraktionsklausur der GRÜNEN Abbenrode. Zur diesjährigen Klausur trafen sich die Mitglieder der Ratsfraktion von BÜND-NIS 90/DIE GRÜNEN im Cremlinger Gemeinderat in Abbenrode. Auf der Tagesordnung stand eine Reihe von Themen, die für die Weiterentwicklung der Gemeinde Cremlingen von Bedeutung sind. Aus der Diskussion ergaben sich zahlreiche Ideen und mögliche Anträge, die nun mit der SPD als Gruppenpartner besprochen werden. Bei der zukünftigen Gestaltung von neuen Baugebieten soll noch stärker auf biologische Viel-falt geachtet werden. Dazu gehören aus Sicht der Grünen abwechslungsreich gestaltete Vor-gärten ohne Schotter. Auch der Bau von Plusenergiehäusern sollte für eine Klimaschutzge-meinde selbstverständlich sein. Der Wunsch, auch im Alter in seinem Wohnort bleiben zu können, sollte bei der Planung zu-künftiger Baugebiete Berücksichtigung finden. „Unsere Cremlinger Wohnungsbaugesell-schaft könnte hier einen wichtigen Beitrag leisten“, so Ulrike Siemens von den GRÜNEN. „Wenn für die Gemeinde Cremlingen der Tourismus zukünftig eine wichtige Rolle spielen soll, dann darf der offene, weit einsehbare Landschaftsbereich im Wohld kein Gewerbegebiet werden. So etwas ist in unserem Landkreis inzwischen selten geworden und hat eine wichtige Bedeutung für Naturschutz und Naherholung“, so Fraktionsvorsitzender Jochen Fuder. „Wir hoffen, dass in diesem Jahr endlich die Photovoltaik-Anlagen auf die Sporthallen in Destedt und Hordorf gebaut und weitere geplant werden“, so Christian Rothe-Auschra. Bei Eigennutzung lohnen sich diese Anlagen immer noch. Erfreut sind die GRÜNEN auch darüber, dass in den gemeindeeigenen Häusern nur noch Ökostrom zum Einsatz kommt. „Hier ist die Gemeinde wirklich vorbildlich“, so Fraktions-vorsitzender Diethelm Krause-Hotopp.

Ist Grau das neue Grün?

Schottergärten – der neue Trend?

Bei ihrem letzten Treffen diskutierten die Cremlinger GRÜNEN unter anderem auch über öffentliche und private Freiflächen. Seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass Vorgärten zunehmend mit Kies und Schotter gestaltet werden. Als Einfriedungen sieht man inzwischen mit Steinen gefüllte Drahtkörbe, sogenannte Gabionen.

In der Niedersächsischen Bauordnung ist zu lesen, dass nicht überbaute Grundstücksflächen als Grünflächen zu gestalten sind. In den meisten Kommunen wird es den Grundstücks-eigentümern freigestellt, wie sie ihre Gärten gestalten, sofern es nicht Vorgaben dazu in den Bebauungsplänen gibt.

Das am häufigsten gehörte Argument für die Schottergärten ist die Pflegeleichtigkeit. Es wird angeführt, dass oftmals ältere oder berufstätige Menschen mit der Pflege der Gärten über-fordert seien und dass deswegen zu dieser pflegeleichten Gestaltung gegriffen werde. Für die Zeit unmittelbar nach der Anlage mag das zutreffen, aber danach sind diese Flächen mindestens so pflegeintensiv wie grüne Vorgärten. Um den gewünschten Eindruck herzu-stellen, müssen sämtliche zwischen den Steinen aufkeimende Pflanzen entfernt werden. Chemische Pflanzenvernichtungsmittel sind in privaten Gärten nicht erlaubt, der Einsatz der Harke ist nicht möglich, also muss alles Kraut händisch entfernt werden. Entsprechendes gilt für Laub, das aus einer solchen Steinfläche nur wesentlich schwerer zu beseitigen ist als von einer Grünfläche. Einige Zeit nach Erstanlage ist der Aufwand, einen solchen Steingarten ordentlich aussehen zu lassen, deutlich höher als bei einer Grünfläche.

„Gerade in Zeiten von Insektensterben sollte jede Möglichkeit genutzt werden Freiflächen so zu gestalten, dass sie z.B. als Bienenweide dienen können und auch anderen Insekten Nahrung bieten“, erklärt Ulrike Siemens, Sprecherin der Cremlinger GRÜNEN. Weniger Pflege und damit weniger Arbeitsaufwand kann oft ein Mehr an ökologischem Wert bedeuten. Vielleicht muss man sich von der Vorstellung verabschieden, dass Gärten so ordentlich und aufgeräumt sein müssen wie das Wohnzimmer und wieder mehr Wildnis zulassen – im Interesse der Arten-vielfalt und damit auch letztlich des Menschen, der zum Überleben auf die Arbeit der Insekten angewiesen ist. „Um für dieses Thema weiter zu sensibilisieren, planen wir demnächst einen Workshop zum Thema ‚Ökologie im Garten‘“, stellt Bernhard Brockmann, grüner Ortsbürger-meister von Abbenrode in Aussicht. Vielleicht könnten zudem in den Dörfern nachbarschaft-liche Projekte zur Hilfe bei der Gartenpflege initiiert werden, eine schöne Möglichkeit des Zusammenwirkens von Jung und Alt für ein engeres Zusammenwachsen der Dorfgemeinschaft.

Ein fliegendes Landkärtchen,

kurz darauf ein schwebender Kaisermantel und dann flattert auch noch ein Kleiner Fuchs vorbei. Hört sich erstmal etwas surreal an, aber hier handelt es sich um heimische Schmetterlinge. Unter Leitung von Tobias Münchenberg, Biologe und Bürgermitglied im Umweltausschuss der Gemeinde Cremlingen, erkundete eine Gruppe Naturinteressierter auf Einladung der Cremlinger GRÜNEN die Welt der Tagfalter.

Die Exkursion führte vom Parkplatz an der Elmstraße in Destedt bis zum Destedter Talgrund. Natürlich standen die Schmetterlinge im Mittelpunkt und anhand von mitgebrachten Bestimmungsbüchern konnten die unterschiedlichsten Arten identifiziert werden. Mit entsprechend geschärftem Blick waren das deutlich mehr, als vorher wahrgenommen worden waren. Zur großen Freude aller Teilnehmenden wurde auch ein Ulmen-Zipfelfalter gesichtet, eine in Niedersachsen vom Aussterben bedrohte Art.

Darüber hinaus lenkte Tobias Münchenberg die Aufmerksamkeit aber auch auf die Vegetation und erläuterte, welcher Vegetationstyp für welche Schmetterlingsart ein ideales Biotop darstellt. Die Gruppe erfuhr, dass viele Falterarten sehr spezialisiert sind, sei es, dass sie besondere Pflanzen als Nahrungsquelle brauchen oder aber eine bestimmte Vegetation für die Eiablage, das Larvenstadium und die Verpuppung. Eine Mahd oder auch nur eine zu frühe Mahd der Wegränder kann so z.B. das Aus für eine ganze Population bedeuten. Entsprechend wäre es gut für Schmetterlinge, Vegetationsabschnitte über ein Jahr sich selbst zu überlassen.

Was für die Wegränder gilt, gilt natürlich auch für die heimischen Gärten; weniger Pflaster, Schotter und kurzer Rasen zugunsten von mehr „Unordnung“ wäre ein großer Gewinn für Schmetterlinge und auch viele andere Insekten. Die Exkursion bewirkte bei der Gruppe eine veränderte Sicht auf teilweise sehr unscheinbare Wald- und Wiesenränder, die nun mit den Schmetterlingen in Verbindung gebracht werden können oder, wie ein Teilnehmer sagte: “Ich werde in Zukunft mit einer ganz anderen Wahrnehmung durch den Elm gehen.“

Kräuter-Wanderung der Cremlinger Grünen 2018

„Kann man das essen??“

Wie auch in den Jahren vorher haben die Cremlinger Grünen zu einer ca. zwei Stunden dauernden Wanderung, diesmal im Wabetal bei Braunschweig-Rautheim, eingeladen. Besonders interessant war der ausgewählte Wanderweg, weil er durch ein Gebiet führte, in dem der Weg der Renaturierung beschritten wurde. Statt in ihrem bisherigen, stark begradigten Bett soll sich die Wabe künftig hier wieder durch die Landschaft schlängeln.

Der Kräuterexperte Heiner Schrobsdorff zeigte, in welcher Vielfalt bereits jetzt die Natur im Wabetal zu gedeihen beginnt. Immer wieder nahm er Kräuter in die Hand, nannte ihre Namen und erklärte die unterschiedlichen Wirkungsweisen: Gänsedistel, Weidenröschen oder das Klettenlaabkraut waren darunter. Erstaunlich ist, wie viele Kräuter, oft als „Unkraut“ verkannt, essbar sind und oftmals eine wohltuende Wirkung entfalten.

Alle Teilnehmer hatten am Ende der Wanderung viel Neues über die Kräuter in einem unserer nahe gelegenen Renaturierungsgebiete erfahren.

Cremlinger Grünen begrüßen Naturschutzgebiet Herzogsberge

Cremlingen. Auf ihrer jüngsten Fraktionssitzung diskutierten die Cremlinger Grünen über den Entwurf des Landkreises Wolfenbüttel zur Ausweisung des Naturschutzgebietes (NSG) Herzogsberge.

Die Herzogsberge, mit ihren weitläufigen Offenlandbereichen und den vorhandenen Wäldern, sind einzigartig in unserer Region. Stark gefährdete oder sogar vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten sind hier noch zu finden. Bedeutende Amphibienvorkommen, insbesondere Springfrosch und Kammmolch, haben sogar landesweite Bedeutung und müssen geschützt werden.

Vorwiegend naturnahe und strukturreiche Eichen- und Buchenmischwälder sind hier vorhanden sowie bedeutende Altholzbestände (200-jährige Buchen). „Aus Sicht der Grünen rechtfertigt diese Einmaligkeit die Ausweisung als Naturschutzgebiet“, so der Fraktionsvorsitzende Diethelm Krause-Hotopp.

Auch aus Sicht der Hundebesitzer bei den Grünen hat der Landkreis tragfähige Kompromisse für das Ausführen der Hunde im zukünftigen Naturschutzgebiet gefunden. „Der Landkreis hätte auch ein absolutes Hundeverbot vorschlagen können“, so Ratsmitglied Ulrike Siemens. Nun sollen Hunde ganzjährige angeleint auf den Wegen gehen dürfen. Auch für Spaziergänger und Fahrradfahrer hat der Landkreis Kompromisse angeboten. Statt eines Betretungsverbots soll ein geändertes Wegekonzept erarbeitet werden, das beiden Gruppen den Besuch auf gekennzeichneten Wegen ermöglicht.

Aus Sicht der Grünen haben Drachen allerdings nichts im Schutzgebiet zu suchen, auch nicht auf den Wegen. „Wir sind froh, dass es den Schäfer gibt, der das Gebiet mit seinen Schafen in einem erhaltenswerten Zustand erhält und sollten ihm das Leben nicht unnötig erschweren“, so Andreas Schlechtweg, Ortsratsmitglied in Cremlingen.

Demnächst wird der Kreistag endgültig über die Verordnung entscheiden.

Vogelstimmenwanderung am Destedter Elmrand

„Immer weniger Vögel!“

Destedt. Zur 19. Vogelstimmenwanderung in Destedt konnten die Destedter Grünen wieder Reinhold Huke, Ornithologe bei der avifaunistischen Arbeitsgemeinschaft Süd-Ost Niedersachsen (AviSON) als sachkundigen Experten gewinnen. Sowohl durch die Dorfrandlage als auch am Elmrand und zurück entlang des Talteiches führte die über zweistündige Wanderung.

Zilpzalp, Amsel, Kohlmeise, Feldlerche, Zaunkönig, Girlitz und Goldammer konnten anhand ihres Gesanges gut erkannt werden. Schwieriger war es da schon, Dorn-, Garten- und Mönchsgrasmücke zu unterscheiden, sowie den Gesang der Heckenbraunelle und des Buchfinks zu erkennen. Ein diesjähriger Höhepunkt war der Gesang der Nachtigall, die wie auf Bestellung ihr Lied ertönen ließ. Ganz feine Ohren erkannten auch den Gesang des Sommergoldhähnchens.

In diesem Jahr konnten nur 26 Vogelarten gesehen bzw. gehört werden, so wenig wie noch nie, im Vergleich zu den Vorjahren. „Leider gibt es immer weniger Vögel und wir können von einem regelrechten Vogelsterben sprechen“, machte Reinhold Huke deutlich. Davon sei auch der Vogel des Jahres 2018, der Star, betroffen. Mit fast 2,6 Millionen weniger Brutpaaren ist seine Art besonders reduziert worden. Unter der industriellen Landwirtschaft, weniger Wiesen und Weiden, der zunehmenden Betonierung von Grundstücken und dem fehlenden Nisthöhlenangebot leide die Vogelwelt in besonderem Maße.

Durch bewusst unaufgeräumte Ecken, Laubholz und Hecken können Gartenbesitzer Lebensräume für Vögel verbessern. Außerdem sollten sie auf chemische Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel verzichten; „Lasst wilde Ecken in den Gärten!“ empfahl der Experte auch in diesem Jahr.

 

Erhalt der Artenvielfalt

Gemeinde Cremlingen setzt sich dafür ein.

Cremlingen. Die Zahl der Insekten geht in Deutschland insgesamt zurück, wie jüngst wieder eine Studie belegte. Da sie rund 80 % der Wildpflanzen bestäuben und rund 60 % der Vögel als Futter dienen, ist die Schlussfolgerung klar: Geht es den Insekten schlecht, geht es der Natur schlecht. Für die Gemeinde Cremlingen wurde von einer ehrenamtlichen Arbeitsgruppe in 2016 ein Konzept erarbeitet, welches der Förderung der biologischen Vielfalt im Siedlungsraum dienen soll. Während der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses berichtete Frau Weber-Schönian, Mitarbeiterin der Gemeinde Cremlingen, nun über die ersten umgesetzten Projekte: So wurden neben 12.000 Blumenzwiebeln und 100 Nisthilfen auch für jede Ortschaft jeweils zehn bienenfreundliche Gehölze beschafft. Darüber hinaus erfolgte die Anlage von 200 m² Staudenflächen im Straßenbegleitgrün sowie die Betreuung der Gestaltung für die Grünanlagen in einem Neubaugebiet. Angedacht sei zudem die Verteilung von Wildblumensamentüten zum Selbstkostenpreis.

„Ein schöner Erfolg“, wie Jochen Fuder (Grüne), Vorsitzender des Umweltausschusses, findet. Die Initiative für dieses Projekt geht auf einen Antrag der Gruppe SPD-Bündnis 90/Die Grünen zurück.

Gewerbegebiet Wohld: Umweltverbände gegen weitere Landschaftszerstörung

Abbenrode. Im Februar 2017 hatte die CDU/FDP Gruppe im Rat der Gemeinde Cremlingen den Antrag eingebracht, die „Planung für ein Gewerbegebiet an der Anschlussstelle der A 39 Scheppau prioritär voranzutreiben“. Bereits im Juni 2015 hatte die Gruppe SPD-Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag die Verwaltung der Gemeinde Cremlingen gebeten, „Vorschläge zur weiteren Gewerbeansiedlung“ zu erarbeiten. In einer nicht öffentlichen Drucksache vom Juli 2017 legte die Verwaltung dazu ihre Vorschläge den betreffenden Ortsräten und den Ausschüssen vor.

Seit dem 26. Oktober liegt nun eine öffentliche Drucksache vor, in der die Verwaltung die Vorprüfung für ein mögliches Gewerbegebiet Wohld erörtert. Am 16. November wurde sie im Umwelt-, Planungs- und Energieausschuss (UPEA) diskutiert.

Um die Meinung der Naturschutzverbände einzuholen, hatten die Cremlinger Grünen zu ei¬ner Diskussionsveranstaltung eingeladen. Fraktionsvorsitzender Dr. Diethelm Krause-Hotopp machte in seiner Begrüßung deutlich, dass den Grünen die Meinung der Naturschutzverbände sehr wichtig ist. Bernhard Brockmann, Mitglied im UPEA und Ortsbürgermeister von Abbenrode, stellte den aktuellen Sachstand vor und verwies auf den Beschluss des Ortsrates Abbenrode, zu dessen Gebiet die Fläche gehört, der einstimmig gegen ein mögliches ca. 40 ha großes Gewerbegebiet gestimmt hatte.

In der Diskussion wurde deutlich, dass die Naturschutzvertreter einhellig dieses Gewerbegebiet ablehnen. Für Karl-Friedrich Weber von der Landesbürgerinitiative Umweltschutz (LBU) und dem BUND Helmstedt wird „eine Erholungslandschaft wie der Wohld für den Wohnwert der Bürger Cremlingens von größerer Bedeutung sein als ein Gewerbegebiet".

Dr Eva Goclik, Vorsitzende der Kreisgruppe Braunschweig des BUND machte deutlich, dass das geplante Gewerbegebiet nicht sinnvoll an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen werden könne. So sei „vorprogrammiert, dass weiterer motorisierter Individualverkehr erzeugt wird, was angesichts von Erfordernissen des Klimaschutzes nicht vertretbar ist und zusätzlich zur Lärmbelastung der anliegenden Dörfer führt.“ Außerdem zweifelte sie an dem wirtschaftlichen Nutzen angesichts der Konkurrenz durch diverse bereits geplante Gewerbegebiete in der Region.

Diplom Biologin Susanne Kracht erklärte für die BUND-Kreisgruppe Wolfenbüttel, dass offene, weit einsehbare Landschaftsbereiche, die nicht beackert werden, in unserem Landkreis selten seien und eine wichtige Bedeutung für Naturschutz und Naherholung haben. „Durch die Schaffung von Gewerbeflächen auf dem Gebiet der Sendeanlagen Wohld, wäre der besondere Charakter der freien Grünlandflächen unwiederbringlich zerstört.“

Peter Velten vom NABU Wolfenbüttel machte an zahlreichen Beispielen deutlich, dass der geplante Raum vor allem Bedeutung als Nahrungs- und Rastgebiet für die reiche Vogelwelt (z.B. Kiebitze, Stare, Greifvögel und Kraniche) der näheren Umgebung habe. Das Grünland böte Brutmöglichkeiten für Wiesenvögel, wie Feldlerche und Wiesenpieper. Er befürchtet, dass die Zunahme des Verkehrs, besonders des Schwerlastverkehrs, nicht nur die angrenzenden Dörfer belasten würde, sondern auch das Landschaftsschutzgebiet Wohld, das auf ganzer Länge durchquert werden müsste.

In der Diskussion wurde herausgearbeitet, dass die Gemeinde Cremlingen eine große Chance habe, naturverträglichen Tourismus (z.B. Förderung des Fahrradtourismus mit entsprechender Infrastruktur) und Naherholung zu fördern. Grundvoraussetzung dafür sei aber der Erhalt der letzten freien Landschaftsbereiche, die die Gemeinde nicht leichtfertig aufgeben sollte.

Unsere Gegend war früher mehrfach überflutet

Destedt. Das vielfältige Kartenmaterial, das der Kartograph Manfred Hopf aus Brauschweig präsentierte, war beeindruckend. Eingeladen hatten ihn die Cremlinger Grünen zu dem Thema: „Der Elm: Geographie, Geomorphologie und Geologie“. Spannend führte Manfred Hopf anhand seiner zahlreichen selbst gestalteten Karten in die Thematik ein. Als Gebirge ist der Elm 21 km lang und 10 km breit, als Wald kommt er auf eine Länge von 18 km und 7,5 km Breite.

Keiner der Anwesenden wusste, dass das Wort „Elm“ von dem althochdeutschen Wort für Ulme abgeleitet ist, die früher den Höhenzug Elm prägte.

Wie Perlen an einer Schnur haben sich die Orte um den Elmrand gebildet. Warum gibt es keine Orte im Elm? Obwohl die Niederschläge auf den Elm höher sind als in den umgebenden Niederungen, versickert das Wasser durch das poröse Kalkgestein bis zum Quellhorizont, dem Buntsandstein. Das Wasser tritt als Quellen erst am Elmrand wieder hervor. Zahlreiche Trockentäler und Erdfälle bezeugen das.

Der geologische Elmaufbau führte in die Erdgeschichte durch viele Millionen Jahre vor der heutigen Zeit. Erst die inneren Erdkräfte der alpiden Gebirgsbildung, sorgten dafür, dass die Sedimentschichten aufgefaltet wurden. In Schwächezonen führte der Salzauftrieb zu Sattel- und Muldenbildung, die das braunschweigische Land prägen.

Auf den Untergrund der Gesteine des Erdaltertums (Paläozoikum) lagerten sich in vielen wechselnden Prozessen von Land und Meer Sedimentschichten ab. Das Gebiet des Elms war mehrfach überflutet.

Auf 900 Meter mächtige Salzlager der Zechsteinzeit (Assesalzstock) kommen die Schichten der Muschelkalkzeit, die die Masse der Elmgesteine ausmachen. Darauf folgen die Ablagerungen im Keuper, der Jura und der Kreide.

Sofort begannen die äußeren Kräfte der Verwitterung, die Erosion, auf die Ablagerungen zu wirken. Die klimatischen Bedingungen der Eiszeiten bewirkten jetzt stärkste Abtragungen. Ursprünglich war der Elm ca. 200 Meter höher.

Drei Kalkwerke entstanden im Laufe der Zeit am Elmrand, die sich aus der Unteren Muschelkalkschicht bedienten; ein Kalkwerk davon in Hemkenrode. Es bezog sein Material aus dem Destedter Steinbruch. Bereits 1785 wurde ein Destedter Steinbruch erwähnt. Ab 1946 wurde im Destedter Forst der neue Steinbruch erschlossen, der 1971 aufgegeben wurde. Vor Ort im Destedter Steinbruch konnten die TeilnehmerInnen anschließend ihr theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen. Erkannt wurden die Absätze zwischen den unterschiedlichen Kalksteinlagen. Zudem gab es im Bruchgestein Versteinerungen und Wellenkalk zu sehen.

Vogelstimmenwanderung am Destedter Elmrand

„Wilde Ecken im Garten lassen!“

Destedt. Zur 18. Vogelstimmenwanderung in Destedt konnten die Destedter Grünen wieder Reinhold Huke, Ornithologe bei der avifaunistischen Arbeitsgemeinschaft Süd-Ost Niedersachsen (AviSON) als sachkundigen Experten gewinnen. Sowohl durch die Dorfrandlage als auch am Elmrand entlang führte die über zwei-stündige Wanderung. Für Einsteiger ließ sich die Amsel, der Zilpzilp, die Kohlmeise und die Klappergrasmücke gut erkennen. Fortgeschrittene übten u.a. an den Mückenarten: Dorn-, Mönchs- und Gartengrasmücke.

In diesem Jahr konnten 28 Vogelarten gesehen bzw. gehört werden, fünf weniger als im letzten Jahr. Insgesamt ist der Bestand der Vögel in Europa in den letzten 30 Jahren aber stark zurückgegangen. In der Presse war am 5. Mai zu lesen, dass es „ein Minus von 57 Prozent“ gäbe.

Durch bewusst unaufgeräumte Ecken, Laubholz und Hecken können Gartenbesitzer Lebensräume für Vögel verbessern. Außerdem sollten sie auf chemische Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel verzichten; „lasst wilde Ecken in den Gärten!“ empfahl der Experte.

Wie auf Bestellung tauchte gegen Ende der Führung wieder der Rotmilan am Himmel auf. Auch der Ruf des Kolkrabens, der durch menschliche Verfolgung in weiten Teilen Europas bis 1940 nahezu ausgestorben war, ließ sich erhören. Nach gut zwei Stunden hatten die Teilnehmer nicht nur viel dazu gelernt, sondern sich auch ein leckeres Frühstück verdient.

Historische Wanderung mit den Grünen

Früher gab es viele Mühlen an der Wabe

Destedt. Zur 7. historischen Elmwanderung mit dem Destedter Ortsheimatpfleger Jörg-Eckehardt Pogan konnte Dr. Sabine Auschra von den Destedter Grünen 24 Personen begrüßen. Diese Wanderungen gehören inzwischen zur Tradition der Destedter Grünen. In diesem Jahr meinte es sogar das Wetter gut mit der Wandergruppe.

Vom Lindenplatz ging es Richtung Elm, über Wietigsbusch nach Hemkenrode. Vorbei an den geschützten Hemkenröder Steinbrüchen, dem Fuchslöcher- und Hahneberg zur Erkeröder Elmwarte. Über den Pilgerweg wanderte die Gruppe zum Rittergut Lucklum, um sich im CaféGut zu stärken. Über den Lucklumer Friedhof, das Veltheimer Gut, den Veronikasee führte der Weg zurück nach Destedt.

Nicht nur über die super ausgesuchte Strecke, sondern auch über das Detailwissen des Ortsheimatspflegers waren die Teilnehmer wieder beeindruckt und begeistert. So berichtete er von 14 Mühlen an der Wabe, zwischen Erkerode und Niedersickte. Auch kleine Anekdoten über das Ausflugslokal an der Elmwarte (1902-1956), das Striptease-Lokal in Erkerode und den Veronikasee erfreuten die Wanderer, die nach gute sechs Stunden ihre Füße wieder pflegen konnten.

Fakten statt Polemik!

Im WZ-Beitrag vom 28.01.2017 sagt Herr Brandt (CDU Cremlingen): „Die Ausweisung der Herzogsberge zum Naturschutzgebiet führt zu Einschränkungen für die Bevölkerung in einigen traditionellen Nutzungen.“ Im nächsten Satz erwähnt er das traditionelle Osterfeuer. Nun (WZ 08.02.17) wird Herr Brandt mit der Aussage zitiert, dass er nicht behauptet hat, „dass es nun zu Einschränkungen bezüglich des Osterfeuers kommen wird“. Was stimmt denn nun, Herr Brandt?!

Festzuhalten ist, dass Herrn Brandt bereits seit dem 17.01.2017 die Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde bekannt war, dass das Osterfeuer fortgeführt werden kann. Warum schürt er also unnötig Ängste, dass das Osterfeuer womöglich nicht mehr stattfinden kann?

Niedersachsen ist beim Tierschutz führend

Cremlingen. Die zweite Themenkonferenz der Grünen zu dem Thema „Umwelt- und Agrarwende fortführen“ nutzen Ulrike Siemens und Diethelm Krause-Hotopp vom Vorstand der Cremlingen Grünen zu einem Gespräch mit dem Niedersächsischen Landwirtschaftsminister Christian Meyer. Christian Meyer hat mit seiner Politik in Niedersachsen dafür gesorgt, dass innerhalb der Bevölkerung eine große Zustimmung zur Agrarwende, weg von der Massentierhaltung hin zu mehr Verbraucher- und Tierschutz, besteht.

So ist die sanfte Agrarwende von Landwirtschaftsminister Christian Meyer bundesweit Vorreiter durch die Förderung von mehr Tierschutz. Schluss mit dem Abschneiden von Legehennenschnäbeln und dem Kupieren von Ringelschwänzen bei Schweinen; dies sind nur zwei Beispiele für mehr Tierwohl in Niedersachsen. 28 Millionen aus EU-Mitteln stehen für Landwirte bereit, die sich für das Wohlergehen ihrer Tiere im Stall engagieren. Auch für die Förderung einer tierwohlgerechten Sauenhaltung gibt es eine Prämie von 80 Euro je Sau. Millionenfaches Töten männlicher Eintagsküken soll ein Ende haben.

Auch in Braunschweig forderte Meyer, und da hat er die Unterstützung der Cremlinger Grünen, „mehr Gerechtigkeit für kleine und mittlere Betriebe“. So müssten die EU-Fördermittel nicht mit der Gießkanne verteilt werden, sondern verstärkt an Betriebe, die sich für eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzen. Nach Auffassung des Ministers ist eine Verschärfung des Düngerechts bundesweit erforderlich, weil vor allem in Niedersachsen, die Böden und das Grundwasser zu hohe Nitratwerte aufgrund zu hoher Düngergaben aufweisen. Wegen des Verstoßes gegen die Nitratrichtlinie fordert die EU-Kommission seit 2012 Deutschland zur Einhaltung der Nitratrichtlinie auf. Inzwischen läuft bereits eine EU-Klage gegen Deutschland und es drohen hohe Strafzahlungen.

Erneut forderte Meyer eine Pachtpreisbremse, damit kleine und mittlere Betriebe bevorzugt werden gegenüber den Agrarkonzernen, die immer mehr Land besitzen wollen.

„Dieser Minister steht an der Seite der kleinen und mittleren Bauern und wird von uns unterstützt“, so Ulrike Siemens von den Cremlinger Grünen.

Gemeinde Cremlingen steht weiterhin sehr gut da

Jahreshauptversammlung der Cremlinger Grünen

Abbenrode. Zur Jahreshauptversammlung trafen sich Mitglieder und Freunde der Cremlinger Grünen in Abbenrode. Für den Vorstand legte Ulrike Siemens den Jahresbericht vor. Dabei ging sie noch einmal auf einzelne Schwerpunkte der Arbeit genauer ein. Neben zahlreichen Informationsveranstaltungen (Elm-, Vogelstimmen-, Herzogsbergs- und Kräuter -Wanderung) fanden verschiedene Besuche (u.a. Waldkindergarten, Schäfer) statt. Als besonderen Erfolg betrachten die Grünen das verabschiedete Klimaschutzkonzept für die Gemeinde und die geplante Einstellung eines Klimaschutzmanagers. Viel Zeit beanspruchte natürlich die im September stattgefundene Kommunalwahl. So konnten die Grünen ihre Mandate erhöhen und stellen mit Bernhard Brockmann den Ortsbürgermeister in Abbenrode und Diethelm Krause-Hotopp den stellvertretenden Gemeinde- und stellvertretenden Ortsbürgermeister in Destedt. Gemeinsam mit der SPD bilden die Grünen eine Gruppe in der Gemeinde und können so die erfolgreiche Arbeit fortsetzen.

„Auch unter rot-grün entwickelt sich die Gemeinde Cremlingen vorbildlich und ist weiterhin schuldenfrei“, so Bernhard Brockmann.

„Der jahrelange Einsatz für die Herzogsberge hat sich gelohnt, sie sollen nun endlich Naturschutzgebiet werden“, meinte Andreas Schlechtweg aus Cremlingen.

Da es nach Ansicht der Cremlinger Grünen in absehbarer Zeit keine IGS in Sickte mehr geben wird, sprach sich die Mitgliederversammlung dafür aus, dass die Cremlinger Kinder nicht nur Gymnasien - wie bereits möglich-, sondern zukünftig auch Gesamtschulen in Braunschweig besuchen können sollten. Auch die geplante Bildung einer Wohnungsbau-gesellschaft in Cremlingen wird positiv gesehen. Großen Applaus gab es für die Arbeit der Helferinnen und Helfer in der Flüchtlingsarbeit. „Hier wird Vorbildliches für die Gesellschaft geleistet“, so Gudrun Beckner.

Sorge bereiten den Grünen zunehmende fremdenfeindliche und rassistische Aktionen auch in unserer Gemeinde. „Hier ist die Zivilgesellschaft gefordert und muss für die offene Gesellschaft streiten“, meint Murat Günak.

CDU schürt unnötig Ängste

Osterfeuer in Cremlingen weiterhin möglich

Cremlingen. Der Landkreis Wolfenbüttel plant die Ausweisung der Herzogsberge als Naturschutzgebiet. Die Herzogsberge sind von besonderer ökologischer Bedeutung, dies gilt sowohl für den Wald als auch für die Wiesen, Weiden und Kleingewässer. Seit März 2004 ist der ehemalige Standortübungsplatz der Bundeswehr Landschaftsschutzgebiet und gehört zusätzlich in das europäische Schutznetz „Natura 2000“.

In ihrer Pressemitteilung schreibt die CDU, dass es nun zu Einschränkungen bezüglich des Osterfeuers kommen wird. „Hätte sich die CDU richtig informiert z.B. beim Landkreis, müsste sie mit ihren Befürchtungen nicht die Bevölkerung verunsichern“, so Andreas Schlechtweg von den Cremlinger Grünen. Er hatte sich bei der Behörde informiert und bekam nun als Antwort, dass „die Veranstaltung aus Sicht der Unteren Naturschutzbehörde …fortgeführt werden kann“.

Im Laufe des Jahres 2017 werden zudem Beteiligungsverfahren durchgeführt und die Unterlagen werden öffentlich ausgelegt.

Elmrand vor weiterer Bebauung schützen

Destedt. Auch im Ortsrat Destedt wurde auf der jüngsten Sitzung über die Vorlage der Verwaltung zur künftigen Entwicklung in den Ortschaften der Gemeinde (DS IX/541) diskutiert. Der Rat der Gemeinde hatte auf seiner Sitzung am 8. Dezember 2015 die Verwaltung beauftragt, eine Vorlage zu erstellen. Für jede Ortschaft lagen bereits Lagepläne für mögliche Baugebiete vor, die nun in den Ortsräten erneut beraten werden sollten.

Für die Ortschaft Destedt waren im Lageplan 3 zwei potentielle Baugebiete verzeichnet: An der Trift Ortsausgang Richtung B 1 und zwischen An der Wasserfurche und Mittelweg vor dem Elm.

Da für die Grünen eine weitere Bebauung Richtung Elm nicht infrage kommt, weil dadurch die Pufferzone zum Elmrand weiter reduziert werden würde, stellte Ortsratsmitglied Dr. Diethelm Krause-Hotopp den Antrag, dieses Gebiet grundsätzlich aus einer möglichen Bebauung heraus zu nehmen. Mit 5 Ja- und 2 Nein-Stimmen schloss sich der Ortsrat dieser Auffassung an. Als mögliches Baugebiet käme die Fläche an der Trift infrage. Die weitere Beratung findet demnächst im Gemeinderat statt.

Grüne machten Exkursion

Seltene Pflanzen in den Herzogsbergen

Cremlingen. Für die Cremlinger Grünen sind die Herzogsberge von besonderer ökologischer Bedeutung, dies gilt sowohl für den Wald als auch für die Wiesen, Weiden und Kleingewässer. Eva Goclik vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und Robert Slawski (Feldhüter der Gemeinde Cremlingen) begleiteten und informierten eine Gruppe Interessierter durch die Herzogsberge. Seit März 2004 ist der ehemalige Standortübungsplatz der Bundeswehr Landschaftsschutzgebiet und gehört zusätzlich in das europäische Schutznetz „Natura 2000“.

Um dieses Gebiet weiterhin erhalten zu können, werden einzelne Gebiete durch den BUND ehrenamtlich gepflegt, dabei werden im Jahr ca. 100 Arbeitsstunden geleistet. Nur so kann dafür gesorgt werden, dass der Lebensraum für seltene heimische Pflanzen, z.B. Fuchssches Knabenkraut, Bienenragwurz, Nelkenhafer und Silbergras erhalten bleibt.

Eine Schafherde hält große Flächen kurz. Diese Nutzung soll einerseits dazu führen, dass die freien Flächen erhalten bleiben, andererseits muss darauf geachtet werden, dass besonders schützenswerte Pflanzen in vereinzelten Gebieten aus der Beweidung herausgehalten werden.

Da der Schäfer natürlich wirtschaftlich arbeiten muss, ist dies oft nur schwer zu verwirklichen.

Nach Ansicht von Eva Goclik wäre es ideal, wenn die Betreuung dieser Fläche unabhängig von wirtschaftlichen Zwängen durchgeführt werden könnte.

„Die Grünen unterstützen in ihrem Kommunalwahlprogramm die Umwandlung des Landschaftsschutzgebietes in ein Naturschutzgebiet und halten die dauerhafte Beschäftigung von Feldhütern für zwingend erforderlich“, so Christian Rothe-Auschra von den Grünen.

Herzogsberge und Wohld: „Der Schäfer sorgt für eine umweltfreundliche Landschaftspflege“

Cremlingen. Seit 1980 hat die Familie Bokelmann die Wiesen in den Herzogsbergen und im Schandelaher Wohld gepachtet und bewirtschaftet sie im Moment mit ca. 500 Schafen. Die Cremlinger Grünen trafen sich nun mit Schäfermeister Christof Bokelmann, um vom Fachmann zu erfahren, wie heutige Schäferei in unserer Gemeinde aussieht.

In den Monaten April bis ca. Ende September pendelt der Schäfer mit seiner Herde im 4-6 Wochenrhythmus zwischen den beiden Weidegebieten. Durch die Beweidung wird eine Verbuschung der Landschaft verhindert. Da auf jegliche Pflanzenschutzmittel und Dünger verzichtet wird, sind die Wiesen viel artenreicher als Wiesen, die herkömmlich bewirtschaftet werden.

„Wir sollten noch zusätzliche Hinweisschilder aufstellen, um die Besucher über die Arbeit des Schäfers zu informieren und so Verständnis für seine wichtige Arbeit zu bewirken“, meint Ulrike Siemens von den Cremlinger Grünen.

Leider wissen immer noch nicht alle Besucher der Herzogsberge und des Wohlds, dass sie die vom Schäfer gepachteten Flächen nicht betreten dürfen (§ 23 des Niedersächsischen Gesetzes über den Wald und die Landschaftsordnung). Daher ist er auch befugt, Besucher von seinen Flächen zu verweisen. Zum Glück sind viele Menschen einsichtig, bleiben auf den Wegen und führen ihre Hunde an der Leine. „Wo Hunde abkoten und urinieren, fressen die Schafe keine Pflanzen mehr. Außerdem bringen umherstreifende Hunde große Unruhe in die Herde“, so Christoph Bokelmann.

Die Grünen sind froh, dass durch den Einsatz der beiden Feldhüter etwas Ruhe in das Gebiet gekommen ist und immer noch unwissende Personen informiert werden können.

„Unser Schäfer sollte für seinen Beitrag zum Naturschutz mehr Anerkennung bekommen, er leistet hervorragend Arbeit“, so Bernhard Brockmann, Ortsbürgermeister von Abbenrode, nach dem Besuch.

„Mehr Wildnis wagen!“

Vogelstimmenwanderung am  Destedter Elmrand

Destedt. Auch die 17. Vogelstimmenwanderung der Destedter Grünen war wieder total ausgebucht. In diesem Jahr ging es durch die Wasserfurche Richtung Elm. So konnten Vögel in  Dorflage, an und im Wald gehört werden. Reinhold Huke, Ornithologe bei der avifaunistischen Arbeitsgemeinschaft Süd-Ost Niedersachsen (AviSON) erwies sich erneut als Kenner der verschiedenen Vogelstimmen. Darüber hinaus gab er Informationen über die Lebensräume und -bedingungen der einzelnen Arten.

Es konnten zwar 33 verschiedene Vogelarten gesehen bzw. gehört werden, dennoch ist der Bestand der Vögel in Europa in den letzten 30 Jahren stark zurückgegangen. Im Zuge der landwirtschaftlichen Intensivierung kam es zu Verlusten und Verschlechterungen der Brutlebensräume und zu einer Verringerung des Nahrungsangebotes.

Durch bewusst unaufgeräumte Ecken, Laubholz und Hecken können Gartenbesitzer Lebensräume für Vögel verbessern. Außerdem sollten sie auf chemische Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel verzichten. „Mehr Wildnis wagen“, empfahl der Vogelexperte.

Für Neueinsteiger war der Zilpzalp, der ja seinen Namen ruft, und der kleine Zaunkönig gut zu erhören. Erfreuen konnte sich die Gruppe auch wieder am Rotmilan, der am Himmel seine Bahnen zog. Einen besonderen Höhepunkt lieferte die Nachtigall mit ihrem Gesang.

Nach gut zwei Stunden hatten die Teilnehmer nicht nur viel dazu gelernt, sondern sich auch ein leckeres Frühstück verdient.

„Probiert die Kräuter!“

Grüne hatten zur Kräuterexkursion eingeladen

Gardessen. Zum dritten Mal hatten die Cremlinger Grünen zu einer Kräuterexkursion nach Gardessen eingeladen. Auch in diesem Jahr war der Andrang wieder so hoch, dass nicht alle teilnehmen konnten. Als „Kräuterexperte“ stand wieder Dipl.-Ing. agr. Heiner Schrobsdorff aus Braunschweig zur Verfügung. In seinem Garten in der Südstadt baut er Kräuter, Blüten, Obst und Gemüse in Demeter-Qualität an. Mit seinen Wildkräutern und Blüten beliefert er die Gastronomie und Privatkunden.

Auf dem Weg um Gardessen konnten wieder zahlreiche Wildkräuter bestimmt, ausprobiert  und nützliche Tipps für die Zubereitung gegeben werden. Dabei riet Heiner Schrobsdorff, vorsichtig zu sein und auf die eigenen Sinne zu vertrauen. „Von 31 Arten sollten sie die Finger lassen.“ Dazu gehöre auch der Schierling, der zahlreich am Wegesrand wächst.

Jetzt im Frühjahr wachsen auch wieder Brennneseln, die für Schmetterlinge sehr wichtig sind. Aus den Brennnesselblättern lassen sich sehr schmackhafte Gerichte zaubern. „Vorher mit dem Nudelholz über die Blätter gehen – oder als Gemüse kochen, dann sind die Brennhaare harmlos“, war sein Tipp.

Zum gemeinsamen Essen hatte Heiner Schrobsdorff noch zusätzliche Kräuter und Blüten mitgebracht. Rührei mit Kräutern, eine schmackhafte Suppe, einen Wildkräutersalat und eine Quarkspeise ließen sich die Teilnehmer schmecken.

Kräuter-Exkursion mit den Grünen

Gardessen. Auch in diesem Jahr haben die Cremlinger Grünen wieder eine Kräuter-Exkursion mit anschließendem Verzehr in ihrem Veranstaltungsprogramm. Der Kräuterexperte Heiner Schrobsdorff, der in seinem Garten 120 verschiedene Kräuterarten anbaut, konnte für die Führung um Gardessen gewonnen werden. Er wird den Teilnehmern Wissen über die heimischen essbaren Pflanzen vermitteln. Die Exkursion wird am Samstag, dem 30. April, um 10:00 Uhr beginnen. Behälter zum Sammeln der Kräuter bitte mitbringen. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um verbindliche Voranmeldung unter Tel. 05306-2326 gebeten.

Kommunalwahl wird vorbereitet

Abbenrode. Zu ihrer monatlichen Mitgliederversammlung trafen sich die Cremlinger Grünen in Abbenrode. Auch auf dieser Sitzung konnten wieder interessierte Einwohner begrüßt werden.

Neben der Vorbereitung der Kommunalwahl standen auch geplante Aktionen gegen Schacht Konrad und das Baugebiet „Holzweg“ in Cremlingen auf der Tagesordnung.

Aus dem Cremlinger Bereich erklärten sich sieben Personen zur Kandidatur für den Kreistag bereit. „Unser Ziel ist es, dass die Gemeinde Cremlingen wieder im Kreistag vertreten wird“, so Vorstandsmitglied Christian Rothe-Auschra.

Auch für den Gemeinderat und einzelne Ortsräte gibt es inzwischen Kandidaten, die auf einer Mitgliederversammlung im Juni endgültig gewählt werden sollen. „Leider fehlen uns noch für Hordorf, Schandelah, Klein Schöppenstedt und Schulenrode Kandidaten für die Ortsräte. Es wäre schön, wenn sich aus diesen Orten noch Personen entscheiden könnten, für die Grünen zu kandidieren. Ortsratsarbeit kann auch Spaß machen“, appellierte der Fraktionsvorsitzende der Grünen und Ortsratsmitglied in Weddel Jochen Fuder.

Vom 1.-3. April werden die Grünen im Rahmen einer Klausurtagung das Wahlprogramm entwickeln, Vorschläge und Wünsche nehmen die Grünen gern entgegen.

Ausführlich diskutierten die Grünen auch über die Förderung besonders energiesparender Bauweise für das Baugebiet am Holzweg in Cremlingen. Die Grünen sprachen sich einstimmig für Effizienzhäuser mit niedrigem Energieverbrauch und CO2-Ausstoß aus. „Hier kann die Gemeinde Cremlingen zeigen, dass sie es mit dem Klimaschutz ernst meint“, so der Abbenroder Bürgermeister Bernhard Brockmann.

Weitere Infos zu den Cremlinger Grünen sind zu finden unter:

Facebook: www.facebook.com/GrueneCremlingen/

 

Wendehälse in den Herzogsbergen

Cremlingen. Die Herzogsberge bei Cremlingen haben eine wichtige Bedeutung für Naturschutz und Naherholung. Die Grünlandbereiche haben sich in der Vergangenheit als Truppenübungsplatz zu einer Landschaft mit nährstoffarmen Böden und besonderen Lebensbedingungen für seltene und bestandsbedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickelt.

2006 konnte Martin Steinmann hier das erste Wendehalsbrutpaar nachweisen. Aus dem Vogelkundlichen Bericht Niedersachsens 2012 wird deutlich, welche Besonderheit wir in den Herzogsbergen noch haben. Nach dieser Untersuchung ist der Wendehals in Niedersachsen tatsächlich von ca. 2000-3000 Paaren Anfang der 80er Jahre auf ca. 100-200 heute gesunken. Vor allem Lebensraumzerstörung durch intensivierte Landnutzung, Vernichtung von Streuobstwiesen, Verlust von Trockenrasengebieten, Überdüngung und der verstärkte Einsatz von Bioziden sind wesentliche Faktoren für den Rückgang. Da der Wendehals ein Zugvogel ist und im Winter nach Afrika zieht, kommen Verluste auf dem Zug und im Winterquartier noch hinzu.

Als Höhlenbrüter, der sich selbst keine Höhle baut, ist er auf das Vorhandensein von natürlichen Baumhöhlen, die sich besonders in Altbäumen befinden, angewiesen. Der Wendehals benötigt als Nahrung bestimmte Ameisenarten. In sehr geringem Umfang verzehrt er auch Blattläuse, Schmetterlingsraupen oder Käfer sowie Früchte und Beerent.

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz gehört der Wendehals zu den streng geschützten Arten.

„Wenn wir nichts für den Wendehals tun, wird er in absehbarer Zeit bei uns aussterben“, so Martin Steinmann. Inzwischen hat er 30 Bruthöhlen aufgehängt und konnte im letzten Jahr bereits vier Brutpaare nachweisen.

Da den Cremlinger Grünen die Herzogsberge besonders am Herzen liegen, sie fordern auch die Ausweisung als Naturschutzgebiet, spendeten sie zwei zusätzliche Nisthöhlen. „Das Nistkastenprogramm macht auf jeden Fall viel Sinn und vielleicht gelingt es uns ja, die Herzogsberge zu einem Wendehalszentrum werden zu lassen“, so Christian Rothe-Auschra von der Fraktion der Cremlinger Grünen.

Herzogsberge sollen wilder werden

Cremlingen. Einstimmig sprachen sich die Cremlinger Grünen auf ihrer jüngsten Mitgliederversammlung dafür aus, dass die Herzogsberge ihren Anteil an der natürlichen Waldentwicklung (NME) erhöhen sollten. Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium will gemeinsam mit dem Umweltressort den Anteil der natürlichen Waldentwicklung (NWE) im Landeswald auf zehn Prozent erhöhen. Pflegemaßnahmen und Holzernte sollen dort künftig unterbleiben. Wir unterstützen die Ziele des Landwirtschaftsministers Meyer, Niedersachsens Wälder noch ein Stück wilder zu gestalten. Unzählige Tier- und Pflanzenarten werden davon profitieren und die biologische Vielfalt wird deutlich erhöht", so Ulrike Siemens von den Cremlinger Grünen.

Zum Regierungswechsel 2013 waren 5,1 Prozent des Landeswaldes nutzungsfrei. Jetzt sind es bereits 8,3 Prozent der Landeswaldfläche als nutzungsfrei gesichert. Um bis 2020 das Ziel von Zehn-Prozent zu erreichen, können auch Bürgerinnen und Bürger eigene Vorschläge für weitere Landesflächen machen, die in das Programm aufgenommen werden sollen.

Daher unterstützen die Cremlinger Grünen die von Martin Steinmann, der die Herzogsberge schon seit Jahren als Spechtexperte kartiert, gemachten Erweiterungsvorschläge.

Neben den Landesforst-Flächen können aber auch Wälder in privater Hand dem Ziel der natürlichen Waldentwicklung unterstellt werden. Privatwaldbesitzer, Kirchen, Kommunen, Verbände und Stiftungen können dem guten Beispiel der Landesforsten folgen und weiterhin eigene Wälder für das NWE-Programm melden", so die Cremlinger Grünen.

Imkern mit der Bienenkiste

„Honig ist die schönste Nebentätigkeit des Imkers!“

Abbenrode. Zu einer Veranstaltung „Imkern mit der Bienenkiste“ hatten die Cremlinger Grünen nach Abbenrode eingeladen. Das Thema stieß auf große Resonanz bei den gut 40 Besuchern. Zur Begrüßung berichtete Gudrun Hock von ihren ersten positiven Erfahrungen mit der Bienenkiste. Den Anstoß zum Bauen hatte ihr der Imker Peter Krüger aus Helmstedt gegeben, der als Referent an diesem Abend von seinen Erfahrungen berichtete.

Seit 4 000 Jahren werde bereits die Imkerei betrieben, wobei der aus der Heide stammende Bienenkorb zu den traditionellen Bienenwohnungen gehöre, „aber Romantik“ sei.

Er stellte verschiedene Bienenkörbe vor, bevor er schwerpunktmäßig auf die Bienenkiste einging. Der Bienenkiste ging der Krainer Bauernstock voraus. Bei der Bienenkiste „können die Bienen bauen, wie sie Lust haben. Wir greifen nicht in die Natur ein.“ Für Krüger ist dies die schönste Bienenhaltungsform, sie ziele nicht auf die Honiggewinnung, dies sei vielmehr ein Nebenprodukt. Bei der Honigernte komme schleudern nicht in Betracht. „Die Bienenkiste sei etwas für den Hobbyimker, nicht für den Profi“, machte Krüger deutlich.

Die Zuhörer/innen erhielten an diesem Abend zahlreiche wichtige Tipps im Umgang mit Honig, u.a. sollte er nie erhitzt werden, weil er sonst viele seiner wertvollen Inhaltsstoffe verliere - also keine heiße Milch mit Honig.

Grüne auf Radtour in den Herzogsbergen

Cremlingen. Traditionell treffen sich die Cremlinger Grünen am Ende der Sommerferien zu einer gemeinsamen Aktion. In diesem Jahr ging es per Rad in die Herzogsberge. Seit Jahren liegen den Cremlinger Grünen die Herzogsberge sehr am Herzen. In der Landschaftsschutzgebietsverordnung werden sie als besonders schützenswerter Bereich bezeichnet. Die Grünlandbereiche haben sich zu einer Landschaft mit nährstoffarmen Böden und besonderen Lebensbedingungen für seltene und bestandsbedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickelt.

In den Herzogsbergen wurden die Grünen von Eva Goclik begleitet, die sich beim Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) Braunschweig in der ehrenamtlichen Biotoppflege engagiert. Sie führte die Teilnehmenden der Radtour zu botanisch interessanten Stellen in den Herzogsbergen, an denen zahlreiche bedrohte Pflanzenarten zu finden sind. Problematisch ist das Vordringen wuchernder Pflanzen wie Landschilf oder die zur Zeit leuchtend blühende Goldrute. Deshalb sind Pflegearbeiten notwendig, die von freiwilligen Helfern des BUND regelmäßig geleistet werden.

Zur Stärkung kehrten die Grünen im beliebten Ausflugslokal „Stiller Winkel“ ein, das herrlich am Rande der Herzogsberge liegt.

Grüne hatten zur Kräuterexkursion eingeladen

„In Europa gibt es ca. 1500 essbare Kräuter!“

Gardessen. Zum zweiten Mal hatten die Cremlinger Grünen zu einer Kräuterexkursion nach Gardessen eingeladen. Auch in diesem Jahr war der Andrang wieder so hoch, dass nicht alle teilnehmen konnten. Als „Kräuterexperte“ stand wieder Dipl.-Ing. agra. Ingenieur Heiner Schrobsdorff aus Braunschweig zur Verfügung. In seinem Garten in der Südstadt baut er Kräuter, Blüten, Obst und Gemüse in Demeter-Qualität an. Mit seinen Wildkräutern und Blüten beliefert er die Gastronomie und Privatkunden.

Auf dem Weg um Gardessen konnten über 50 Wildkräuter bestimmt und nützliche Tipps für die Zubereitung gegeben werden. Unterwegs wurden immer wieder die Blätter und Blüten der Pflanzen probiert. Dabei riet Heiner Schrobsdorff, vorsichtig zu sein und auf die eigenen Sinne zu vertrauen. „Nicht alle Pflanzen sind essbar! Aber die meisten „Problematischen“ überstehen den Kau- und Geschmackstest nicht, und können von uns wieder ausgespuckt werden – ohne dass wir uns den Magenverrenken.“

Für das gemeinsame Essen hatte Schrobsdorff noch zusätzliche Kräuter und Blüten mitgebracht. Rührei mit Kräutern, eine schmackhafte Suppe, einen Wildkräutersalat und eine Quarkspeise ließen sich die Teilnehmer schmecken.

Vogelstimmenwanderung im Destedter Gutspark

Destedt. Auch die 16. Vogelstimmenwanderung der Cremlinger Grünen war wieder ausgebucht. In diesem Jahr ging es durch den Destedter Gutspark. Reinhold Huke vom NABU Schöppenstedt erwies sich wieder als Kenner der verschiedenen Vogelstimmen. Darüber hinaus gab er Informationen über die Lebensräume und -bedingungen der einzelnen Arten.

27 verschiedene Vogelarten konnten gesehen bzw. gehört werden. Für Neueinsteiger war der Zilpzalp, der ja seinen Namen ruft, und der kleine Zaunkönig gut zu erhören. Die „Profis“ machten sich an die Unterscheidung der „Mücken“: Mönchsgras- (mit der schwarzen Kappe), Dorngras-, Klapper- und Gartengrasmücke mussten unterschieden werden.

Auch in diesem Jahr erfreute sich die Gruppe wieder am Rotmilan, der dicht über die Gruppe hinweg flog. Er ist ein echter „Europäer“, 50 % seines Bestandes befinden sich in Deutschland.

Durch bewusst unaufgeräumte Ecken, Laubholz und Hecken können Gartenbesitzer Lebensräume für Vögel verbessern. Der Vogelexperte Peter Berthold rät sogar zur Sommerfütterung, weil es, besonders durch die vielen Maisfelder, zu wenig Wildkräuter in der Natur gäbe.

Nach gut zwei Stunden hatten die Teilnehmer nicht nur viel dazu gelernt, sondern sich auch ein leckeres Frühstück verdient.

Grüne vom Landkreis enttäuscht

Grüne: Gemeinde soll Feldhüter für die Herzogsberge schnell einstellen

Cremlingen. Auf ihrer jüngsten Mitgliederversammlung diskutierten die Cremlinger Grünen erneut über das Landschaftsschutzgebiet Herzogsberge. Deren Grünlandbereiche haben sich in ihrer Vergangenheit als Truppenübungsplatz zu einer Landschaft mit nährstoffarmen Böden und besonderen Lebensbedingungen für seltene und bestandsbedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickelt.

Wichtig für ihre Erhaltung ist, dass ein Schäfer die Flächen gepachtet hat, seine Herde das Gebiet beweidet und dafür sorgt, dass die Flächen nicht „verbuschen“. Leider machen ihm immer wieder unverbesserliche Hundebesitzer das Leben schwer, die ihre Tiere frei bzw. an langen Leinen durch die Wiesen streifen lassen. Dort, wo Hunde gekotet haben, fressen Schafe keine Pflanzen mehr.

„Leider war der Landkreis nicht bereit, sich an der Finanzierung von Feldhütern zu beteiligen“, bedauert Klaus Thiele von den Cremlinger Grünen die Haltung des Landkreises. Der Cremlinger Gemeinderat hat auf seiner Sitzung am 28. April dennoch die Freigabe von 6.000 € für die Einstellung von Feldhütern beschlossen, die eigentlich an eine Beteiligung des Landkreises gekoppelt waren. „Diese sollten nun zügig eingestellt werden, damit sich die Herzogswiesen nicht weiter zum rechtsfreien Raum entwickeln“, fordern die Cremlinger Grünen in einem einstimmigen Beschluss 

Für die Zukunft fordern die Grünen, dass der für das Landschaftsschutzgebiet zuständige Landkreis und der Eigentümer die Gemeinde nicht weiter alleine lassen und sich an der Überwachung des Gebietes beteiligen. Ferner sollten sich alle Beteiligten bald an einen Tisch setzen, damit eine ganzjährige Kontrolle der Freiflächen im Bereich der Herzogsberge für 2016 gesichert werden kann.

„Herzogsberge unter Naturschutz stellen!“

Grüne hatten zum Fachgespräch eingeladen

Cremlingen. Auf Einladung der Cremlinger Grünen trafen sich Vertreter des Niedersächsischen Forstamtes Wolfenbüttel, der Grünen aus Cremlingen und Sickte sowie der Kreistagsfraktion, Vertreter der Naturschutzverbände und die Kreisnaturschutzbeauftragte Ina Weber-Schönian (die Untere Naturschutzbehörde hatte krankheitsbedingt abgesagt) zu einem Fachgespräch über den Erhaltungszustand und die Weiterentwicklung der Waldflächen der Herzogsberge.

Diethelm Krause-Hotopp wies in seiner Begrüßung auf die bisher geführten zahlreichen Gespräche hin und betonte, „dass den Grünen die Herzogsberge sehr am Herzen liegen“. Moderator Klaus Thiele machte deutlich, dass die Herzogsberge in der Landschaftsschutzgebietsverordnung als besonders schützenswerter Bereich bezeichnet werden. Der „strukturreiche Eichenmischwald“ wird darin als ein „überwiegend historisch alter Waldstandort“ bezeichnet.

Peter Rieckmann, Forstamtsleiter des Forstamtes Wolfenbüttel, hob in seinem Eingangsstatement den „guten Erhaltungszustand des Waldes“ hervor, der weiterhin gehegt und gepflegt werden soll. Dies machte er auch an den vorgesehenen „Hotspot-Kulissen“ deutlich, in denen alte Eichenwälder unter besonderen Schutz gestellt und alte Buchen- und Erlenwälder ihrer natürlichen Entwicklung überlassen werden.

Karl-Friedrich Weber, ehemaliger Forstbeamter und waldpolitischer Sprecher des BUND Niedersachsen, wies auf die historischen entstanden wertvollen Eichenwälder im gesamten Braunschweiger Raum hin. Nach der EU Flora-Fauna-Habitatrichtlinie (FFH) sollten sie seit Jahren unter Schutz gestellt sein. „An das Verschlechterungsverbot, das seit über zehn Jahren gilt, wurde sich aber nicht gehalten!“, so seine Beobachtungen. Der Erhaltungszustand der Eichenwälder in den Herzogsbergen habe sich verschlechtert.

In der 3-stündigen Diskussionsrunde wurden von den Forstamtsvertretern und den Vertretern der Naturschutzverbände die unterschiedlichen Argumente vorgetragen und anhand von Karten und Statistiken ausführlich erörtert.

Keine Übereinstimmung fand man im Rahmen des Themas „Verjüngung des Waldes“ für die Durchführung von Kahlschlägen. So sprach sich der ehemalige Forstbeamte Wolfgang Florack für alternative Waldbauformen aus, die Eichenverjüngungen in Bestandeslöchern von maximal 0,3 Hektar wirtschaftlich ermöglichen. Zwar räumte Peter Rieckmann ein, dass dies eine ökologisch gute Methode sei, aber aus wirtschaftlichen Gründen und Problemen der Arbeitskapazität müsse die Fläche zwischen 0,5 und 1 ha groß sein. In den Herzogsbergen habe man aber nur eine Fläche von 0,5 ha benutzt, dies als Entgegenkommen für den Naturschutz. Weber berichtete von Kahlschlägen bis 1,7 ha Größe in benachbarten Wäldern. Sie seien ökologisch und wirtschaftlich die schädlichste waldbauliche Lösung.

Martin Steinmann, Spechtexperte, wies auf die hohe Bedeutung des Eichen-Hainbuchen-waldes als Lebensraum für den Mittelspecht hin, der in den Herzogsbergen eine relative hohe Siedlungsdichte hat und einen hohen Eichenanteil im Wald und stehendes Totholz benötigt. Sorgen bereitet ihm, dass dieser Lebensraumtyp seit der letzten Kartierung um ca.15 ha abgenommen hat und im mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmten Bewirtschaftungsplan weiterhin hohe Hiebsätze für Eiche vorgesehen sind.

Für den Mittelspecht würden in den Herzogsbergen aber auch weiterhin gesunde Alteichen sowie ein hoher Totholzanteil erhalten bleiben, versprach der Revierförster Dirk Strauch.

Einigkeit bestand darin, dass die Herzogsberge unter Naturschutz gestellt werden sollten; auch die Forstamtsvertreter hatten dagegen keine Einwände. Hier ist der Landkreis gefordert, ebenso wie bei der Entwicklung der Erhaltungs- und Entwicklungspläne für den nicht zu den Landesforsten gehörenden Bereich der Herzogsberge. Christiane Wagner-Judith und Holger Barkhau von der Kreistagsfraktion versprachen, dies auf Kreisebene weiter zu verfolgen.

Das Abwasser hat hinterher fast Trinkwasserqualität

Grüne besichtigten Cremlinger Kläranlage

Cremlingen. Unter der sachkundigen Begleitung von Henning Koch, verantwortlich für die Entwicklung der Kläranlagen, das Technische Sicherheitsmanagement der Abwasseranlagen und das Labor beim Wasserband Weddel-Lehre, haben sich die Cremlinger Grünen über Verfahren und Wirkungsweise der Cremlinger Kläranlage informiert.

In einem mehrstufigen Verfahren werden hier Haushaltsabwässer soweit gereinigt, dass sie schließlich über einen Teich in den natürlichen Wasserhaushalt zurückgeführt werden können.

Da ist zunächst die mechanische Vorreinigung, in der all das, was wir über unsere Toiletten und Waschbecken „entsorgen“ und was sich nicht im Wasser auflöst, gesammelt wird, bevor das Abwasser einer sprudelnden Sandwäsche unterzogen wird. In einem Rundbecken, das an eine riesige Teig-Rühranlage erinnert, wird das Schmutzwasser dann solange gerührt und durchlüftet, bis alle biologisch abbaubaren Stoffe ausgefällt sind. Ein hochmodernes Mess- und Kontrollverfahren sorgt dafür, dass dieser Prozess erst beendet ist, wenn die vorgegebenen Kontrollwerte erreicht sind.

Spezialfilter besorgen anschließend eine „chemische Reinigung“, in der Phosphatstoffe aus Ernährung und Hygiene ausgefiltert werden. Übrig bleibt damit ein Wasser, das nahezu Trinkwasserqualität hat.

Allerdings ist die Kläranlage in Cremlingen nicht in der Lage, die mikroskopisch kleinen Plastikteilchen, die z. B. in einigen Hautpflegeprodukten und Zahnpasten enthalten sind, aus dem Abwasser zu filtern, macht Henning Koch deutlich. Sie geraten damit möglicherweise in den Nahrungskreislauf, wenn Fische diese Teilchen „verschlucken“. Das Herausfiltern dieser Stoffe wäre nur in einem sehr aufwendigen und teuren Verfahren möglich, so Henning Koch weiter. "Es wäre viel einfacher, wenn die Verbraucher auf diese Produkte verzichten würden", ergänzte Klaus Thiele von den Cremlinger Grünen.

Der Klärschlamm, der bei dem ganzen Verfahren ausfällt, wird fortlaufend auf Schadstoffe kontrolliert - und je nach Schadstoffgehalt entweder in Buschhaus verbrannt oder als Düngemittel an die Landwirtschaft weitergegeben.

Dass ein Teil des Energiebedarfs, den die Kläranlage in ihrem automatischen Steuerungs- und Kontrollsystem braucht, aus der eigenen Solaranlage stammt, haben die Grünen mit Freude zur Kenntnis genommen.

Weitere Informationen über den Wasserverband Weddel-Lehre.

Gruppe SPD-Grüne: Aktion „Ökologie im Garten“

Cremlingen. Auf der jüngsten Ratssitzung der Gemeinde Cremlingen brachte die Gruppe SPD-Grüne wieder zahlreiche Anträge ein, die nun in den Ausschüssen weiter verhandelt werden. In einem Antrag wird von der Gruppe vorgeschlagen, im Frühjahr 2015 die Aktion „Ökologie im Garten“ durchzuführen. Ziel ist es, möglichst viele Einwohnerinnen und Einwohner über die Möglichkeiten für natur- und umweltfreundliches Verhalten zu gewinnen. So könnte die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen und auf ihren Flächen ökologisch wertvolle Samenmischungen aufzubringen. Weitere Ideen sollen gemeinsam beraten werden.

In einem weiteren Antrag soll die Straßenbehörde Wolfenbüttel aufgefordert werden, die an der B1 entstandenen Baumlücken durch Nachpflanzungen zu schließen. Der landschaftsprägende Charakter droht durch zunehmende Lücken allmählich verloren zu gehen.

Im Radverkehrskonzept der Gemeinde wird für die Einmündung der Kreisstraße 141 (von Weddel kommend) auf die B1 bei Klein Schöppenstedt mehr Sicherheit für Radfahrer gewünscht. Die Maßnahme – eventuell eine Leitplanke – soll nun endlich umgesetzt werden.

Cremlinger Grüne: Kunstrasen belastet die Umwelt

Cremlingen. In ihrer ablehnenden Haltung gegenüber einem Kunstrasenplatz für den Turn- und Sportverein Cremlingen sehen sich die Cremlinger Grünen durch eine jetzt veröffentlichte Studie des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung bestätigt. Demnach sind Kläranlagen mit Mikroplastik im Abwasser überfordert. Mikroplastik sind kaum sichtbare Plastikteilchen von weniger als 5 mm Größe. Sie können Schadstoffe an sich binden und in die Nahrungskette gelangen. Die Auswirkungen auf Lebewesen sind weitgehend unerforscht. Klar ist, dass unsere Gewässer zunehmend mit den Kunststoffteilchen, die vornehmlich aus Kosmetika, Fleecebekleidung und Zahnpasta stammen, belastet werden.

Zur Erinnerung: Beim Kunstrasen-B- Platz des BV Germania Wolfenbüttel müssen jährlich 800 kg Kunststoffgranulat, das durch Abrieb im Wesentlichen in die Kanalisation gelangt, ersetzt werden. Nur über sogenannte Tuchfilter könnten Mikroteilchen zurückgehalten werden – die Kläranlagen des Wasserverbandes Weddel-Lehre besitzen solch eine teure Schlussfiltration nicht, wie auf Anfrage mitgeteilt wurde.

Die Hoffnung der Cremlinger Grünen, als Kompromiss biologisch abbaubares Kunststoffgranulat einzusetzen, ist leider nicht umsetzbar, weil die Anwendung solchen Granulats noch nicht genehmigt worden ist.

SPD/Grüne fordern sichere Querung

Destedt. Zu ihrer Mitgliederversammlung trafen sich die Cremlinger Grünen im Landgasthof Krökel in Destedt. „Wir freuen uns, endlich wieder einen Gasthof im Ort zu haben, der von möglichst vielen Menschen besucht werden sollte, damit er dauerhaft existieren kann“, sagte Sabine Auschra, Mitglied im Ortsrat Destedt, zur Begrüßung.

Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Themen Herzogsberge, die Schulentwicklungsplanung, Verkehrsberuhigung in den Ortschaften und eine Resolution zum Fracking. Die Herzogsberge haben eine wichtige Bedeutung für Naturschutz und Naherholung. Dazu haben die Grünen schon zahlreiche Begehungen mit Experten durchgeführt. Ziel der Cremlinger Grünen ist eine Verbesserung des Schutzes der Herzogsberge. Dazu sind zahlreiche Aktivitäten geplant.

Von der Schulentwicklung im Landkreis Wolfenbüttel ist auch der Cremlinger Raum betroffen. Klaus Thiele stellte dazu die im Schulausschuss des Landkreises diskutierten Varianten vor. Die Cremlinger Grünen können sich durchaus eine Integrierte Gesamtschule in Sickte vorstellen.

Nach wie vor ist für die Grünen die Verkehrssituation in einigen Ortschaften der Gemeinde (z.B. Destedt, Abbenrode und Gardessen) unbefriedigend. Auf Initiative der Grünen wird die Gruppe SPD/Grüne im nächsten Umweltausschuss der Gemeinde Cremlingen beantragen, dass die Zufahrt zum ehemaligen Truppenübungsplatz an der L 625 durch eine Querungshilfe und eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 Km/h sicher gemacht werden soll.

Mit den Grünen durch den Elm

Destedt. Ihre Reihe der „Historischen Wanderungen“ setzten die Cremlinger Grünen mit einer Wanderung durch den Elm fort. Trotz drückender Hitze machten sich elf historisch Interessierte mit dem Destedter Ortsheimatpfleger Jörg-Eckehardt Pogan auf ungewohnten Wegen über fünf Stunden durch den Elm.

Niemand der Mitwanderer kannte den „Kollektenweg“, den die Hemkenröder in früheren Zeiten nach Königslutter gehen mussten, um dem Probst ihre beim Gottesdienst eingesammelten Kollekten abzuliefern. Noch lassen sich große Betonfundamente erkennen, die zur Seilbahn gehörten, die vom ehemaligen Destedter Steinbruch zum Kalkwerk in Hemkenrode führte. Auch die „Hemkenröder Schluchten“ (unter Naturschutz stehende ehemalige Steinbrüche) waren unbekannt.

Funde aus der mittleren Steinzeit belegen, dass im Elm schon früh Menschen siedelten. Auch durch die zahlreichen bronzezeitlichen Hügelgräber wird dies belegt. Interessantes wusste der Ortsheimatpfleger auch über die Krimmelburg, die Brunkelburg und das Reitlingstal zu erzählen. Nach einer Stärkung in der Gaststätte im Reitling machte sich die Gruppe auf den Heimweg. „Es ist doch schön, wenn man ein bisschen mehr über die Geschichte vor Ort weiß“, meinte ein Teilnehmer am Ende der Wanderung.

Klare Absage an Fracking

Cremlingen. Durch ein Gutachten des Umweltbundesamtes (UBA) fühlen sich die Cremlinger Grünen in ihrer Ablehnung gegen Fracking bestätigt. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger fordert ein bundesweites Verbot der Schiefergasförderung. In dem vorgelegten Gutachten werden die Risiken dieser Technologie für Mensch und Umwelt dargestellt und Handlungsempfehlungen an die Politik formuliert. Nach Ansicht der Cremlinger Grünen muss unkonventionell gefördertes Gas (Fracking) im Boden bleiben. Hier geht es um den Schutz unseres Trinkwassers und der Umwelt. Die vom UBA bestätigten Risiken der Schiefergasförderung für Mensch und Natur wollen wir im dicht besiedelten Deutschland nicht in Kauf nehmen.

Während der FDP-Landesumweltpolitiker Gero Hocker im Frackingverfahren einen wichtigen Faktor sieht, um die Energiewende zu schaffen, setzen die Grünen auf erneuerbare Energieträger. Auch Pilotprojekten zur Schiefergasförderung erteilen sie eine klare Absage. „Wir wollen konsequenten und erfolgreichen Klimaschutz und dafür brauchen wir 100% Erneuerbare Energien“, so Inge Brockmann von den Cremlinger Grünen.

Grüne hatten zur Kräuterexkursion eingeladen: „Da find ich die Brennnessel leckerer!“

Gardessen. In ihrer Reihe „Naturwanderungen“ hatten die Cremlinger Grünen zu einer Kräuterexkursion nach Gardessen eingeladen. Als „Kräuterexperten“ konnten sie den Dipl.-Agra. Ingenieur Heiner Schrobsdorff aus Braunschweig gewinnen. Auf seinem Betrieb baut er Kräuter, Blüten, Obst und Gemüse in Demeter-Qualität an. Mit seinen Wildkräutern und Blüten beliefert er hauptsächlich die Gastronomie.

Auf dem Weg um Gardessen konnten zahlreiche Wildkräuter bestimmt und nützliche Tipps für die Zubereitung gegeben werden. Viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen wussten, dass  sich aus den Blättern der Brennnessel eine schmackhafte Suppe zubereiten lässt. Nicht bekannt war, dass sich die Brennnesselsamen trocknen und rösten lassen. Die Beinwellblätter eignen sich zum Einwickeln von Käse. Aus dem Scharbockskraut lässt sich bis in die Blüte hinein ein leckerer Salat zubereiten. Gartenkerbel und Spinat sollten bereits im Herbst ausgesät werden, so dass sie im Frühjahr geerntet werden können.

Nachdem zahlreiche Kräuter gesammelt worden waren, ging es ans gemeinsame Zubereiten. Neben einer schmackhaften Suppe gab es einen bunten Salat und eine Quarkspeise. Da zahlreiche Absagen auf Teilnahme ausgesprochen werden mussten, damit die Gruppe nicht zu groß wird, soll die Exkursion im nächsten Jahr wiederholt werden.

Resolution zum Thema Fracking

Der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen in der Gemeinde Cremlingen hat auf seiner letzten Mitgliederversammlung vom 06.07.2014 einstimmig eine Resolution gegen Fracking in Niedersachsen und bundesweit verabschiedet:

Die Verpressung von Chemikalien, auch in tiefliegende Gesteinsschichten, ist mit unkalkulierbaren Risiken verbunden und muss im Sinne einer nachhaltigen Politik verhindert werden. Daher fordern wir, von jeglichen Plänen für Fracking zur Gewinnung von fossilen Energieträgern Abstand zu nehmen und rufen die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen dazu auf, den Plänen dazu, die die Landes- und die Bundesregierung laut Medienberichten haben, entschieden entgegenzutreten!

Wir fordern die konsequente Umsetzung der politisch gewollten Energiewende! Niedersachsen muss sich, so wie Deutschland, Europa und die Welt, von fossilen Brennstoffen trennen und den Ausbau erneuerbarer Energien sowie eine Steigerung der Energieeffizienz stärker fördern! Auch die aktuelle Drohung Russlands, die Ukraine und damit Europa von der Gasversorgung abzuschneiden zeigt, dass die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen Konflikte zwischen einzelnen Ländern verschärft. Fracking als Sicherung unserer Energieversorgung ist nicht akzeptabel. Der Weg hin zu zukunftsweisender und nachhaltiger Energiepolitik kann nur über erneuerbare Energien führen!

Wir im Kreis Wolfenbüttel müssen uns schon verstärkt mit den Altlasten jeglicher atomarer Nutzung durch die räumliche Nähe zur Asse, Schacht Konrad und Morsleben auseinandersetzen. Wir sind nicht gewillt, die unabsehbaren Folgen von jeglichem Fracking für das Grundwasser sowie potenzielle  geothermale sowie allgemeine geologische Konsequenzen zu tragen und fordern daher ein Stopp der Fracking-Pläne nicht nur für unsere Region und das Land Niedersachsen, sondern für ganz Deutschland.

Mehr für Bienen tun!

Bienen haben es in unserer von Monokulturen geprägten, aufgeräumten Landschaft immer schwerer, blühende Pflanzen zu finden. Der Rückgang der Bestände von Wildbienen und Honigbienen wird zunehmend als Problem erkannt, sind sie doch für die Bestäubung vieler Früchte unabdingbar.  Eine Möglichkeit, Bienen und vielen weiteren bedrohten Arten das Überleben zu sichern, sind Streuobstwiesen. Die Gruppe SPD/Grüne setzt sich für solche „Bienenweiden“ ein. Deshalb lässt sie zurzeit von der Cremlinger Gemeindeverwaltung eine Teilnahme an dem Projekt „Streuobstwiesen blühen auf!" der Bingo-Umweltstiftung prüfen.

Kräuter-Exkursion mit den Grünen

Neu in ihrem Veranstaltungsprogramm haben die Cremlinger Grünen in diesem Jahr eine Kräuter-Exkursion mit anschließendem Verzehr.  Der Kräuterexperte Heiner Schrobsdorff, der in seinem Garten 120 verschiedene Kräuterarten anbaut, konnte für die Führung um Gardessen gewonnen werden. Er wird den Teilnehmern Wissen über die heimischen essbaren Pflanzen vermitteln. Die Exkursion wird am Samstag, dem 28. Juni, um 14:00 Uhr beginnen. Behälter zum Sammeln der Kräuter bitte mitbringen. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um verbindliche Voranmeldung bei Sabine Auschra, Tel. 2326, gebeten.

Kaatz: Schutz der Umwelt ist gemeinsames Ziel

Cremlingen. Vor kurzem informierte sich Bürgermeisterkandidat Detlef Kaatz bei den Vertretern der Bürgerinitiativen (BI) „Kein Frack in WF“ und „Asse II“ nach den aktuellen Entwicklungen.

 

Zu Beginn erklärte Ulrike Siemens, dass sich die BI grundsätzlich gegen Fracking ausspricht. Die Gefahren des Fracking seien nicht beherrschbar und die Risiken für das Grundwasser sehr hoch. Haben sich früher die Argumente gegen Fracking überwiegend auf den Chemikalieneinsatz beschränkt, so kommen heute weitere Aspekte durch das Entweichen von Lagerstättenwasser und von klimaschädlichen Methan, den Flächenverbrauch und die Geräuschemissionen hinzu. Im Übrigen sei die Technologie nicht nur umweltschädlich und energieintensiv, sondern auch viel zu teuer. Man könne die Mittel sinnvoller, z. B. für den Einsatz von regenerativen Energien einsetzen.

Kaatz wünscht sich auch zusätzliche Einflussmöglichkeiten der Träger öffentlicher Belange. Diese gibt es nach dem Bergbaugesetz bisher nicht ausreichend. „Die Gemeinde kennt die Belange vor Ort am besten und kann diese im Interesse der Bürger am sinnvollsten vertreten.“ Die Ausweisung von weiteren Wasserschutzgebieten müsse geprüft werden. Die Befürchtungen der BI, dass ausländische Energieproduzenten über internationale Verträge, beispielsweise die aktuell diskutierten Freihandelsabkommen TTIP und CETA, die Möglichkeiten des Fracking erhalten können, teile er. „Darum muss sich die Bundesregierung auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass diese Möglichkeit unbedingt ausgeschlossen wird.“

Udo Dettmann (Asse II) sieht durchaus Parallelen zur Asse. Er macht deutlich, dass ein Verbleib des Atommülls im Bergwerk Asse II nicht in Betracht kommt, da „sonst schon binnen 10 Jahren nach Verschluss der Schächte radioaktive Stoffe hier in der Region an die Erdoberfläche kommen würden.“ Auch wurde dargelegt, dass der für die Rückholung dringend benötigte Schacht V viel zu langsam gebaut wird. Die Aussagen des Asse-Betreibers, die abgeschlossene Erkundungsbohrung müsse erst noch 9 Monate lang auswertet werden, um den Aufbau der Gesteinsschichten im Umkreis von wenigen hundert Metern zu erkennen, zeigt diese Langsamkeit exemplarisch. Es ist aber Eile geboten.

Alle Beteiligten waren sich einig, dass Gefahren für Wasser und Umwelt unbedingt verhindert werden müssen.

Über 30 verschiedene Vogelstimmen wurden erkannt

Destedt. Auch die 15. Vogelstimmenwanderung der Cremlinger Grünen am Destedter Elmrand war wieder ausgebucht. In diesem Jahr ging es um 7:00 Uhr los. Dabei war auch der Cremlinger Bürgermeisterkandidat von Rot-Grün Detlef Kaatz. Reinhold Huke vom Nabu Schöppenstedt erwies sich als sachkundiger Kenner der verschiedenen Vogelstimmen. Darüber hinaus gab er zahlreiche Informationen über die Lebensräume und -bedingungen der einzelnen Arten.

So erfuhren die Teilnehmer, dass bei Staren ein Rückgang von 20-30% eingetreten ist. Grund ist der Nisthöhlenmangel. Im Gegensatz dazu hat sich der Bestand des Kolkrabens, der auch gesehen wurde, wieder gut erholt. Er ist der größte europäische Rabenvogel mit einer Körperlänge von 54 bis 67 cm und einer Flügelspannweite von 115 bis 130 cm.

Besondere Freude bereitete der Gruppe ein Rotmilan, der dicht über die Gruppe hinweg flog. Er ist ein echter „Europäer“, 50 % seines Bestandes befinden sich in Deutschland.

Der Klimawandel geht auch an der Vogelwelt nicht spurlos vorbei. Zwar konnte ein Baumpieper gehört und beobachtet werden, aber sein Bestand hat in den letzten Jahren um knapp 40 % abgenommen. Auch der Lebensraum der Feldlerche, deren Gesang in der Luft gut zu hören ist, hat unter der Verschlechterung in der Agrarlandschaft zu leiden. Ihr Bestand ist um ca. 30 Prozent geschrumpft.

Nach gut zwei Stunden hatten sich die Teilnehmer nicht nur viel dazu gelernt, sondern auch ein leckeres Frühstück verdient.

Landesforsten und Grüne trafen sich in den Herzogsbergen

Cremlingen/Sickte. Vertreter des Niedersächsischen Forstamtes Wolfenbüttel und der Grünen Cremlingen/Sickte trafen sich auf Einladung der Landesforsten in den Herzogsbergen. Auch die Untere Naturschutzbehörde des Landeskreises war durch Ulrike Wronski und Bernd Peuker vertreten. Anlass für das Treffen war die Kritik der Grünen an den Abholzungen in der Herzogsbergen. Das Forstamt Wolfenbüttel als größtes Forstamt in Niedersachsen erntet jährlich 80.000 Festmeter, berichtete Peter Rieckmann, Forstamtsleiter des Forstamtes Wolfenbüttel. Damit wird dem Wald nicht mehr Holz entnommen, als dort nachwächst, so Peter Rieckmann. Ferner hob er hervor, dass die Herzogsberge Kulturwald sind, d.h. Wald, der von Menschen gestaltet und verwaltet wird. Es ist also kein Naturwald.

Seit 2004 ist das Gebiet Herzogsberge als FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitatrichtlinie der EU) ausgewiesen. Innerhalb der Herzogsberge wird die Baumartenverteilung Eiche/Buche mit 54%/19% von Seiten der Forst angegeben. Im letzten Winter wurden 85 Eichen gefällt, die auf den ersten Blick keine erkennbaren Schäden aufweisen – bei genauerem Hinsehen sind sie Opfer der Fresssucht des Eichenprachtkäfers.  Diese werden vorsorglich geschlagen, um eine Ausbreitung der Käfer zu verhindern.

Auf besonderes Interesse der Grünen stießen die Totholzinseln. Hier stehen abgestorbene Bäume, die als Nistquartiere für verschiedene Spechttarten dienen, erklärte Dirk Strauch, der neue Revierförster.

Mit großem Interesse ließen sich die Grünen den in diesem Winter  erfolgten Kahlschlag erklären. Die Verjüngung der Eiche ist nur durch unterstützende Maßnahmen gegen die enorme Wuchskraft von Buche und Hainbuche möglich. Überließe man den Wald sich selbst, so würde die Buche langfristig dominieren. Daher sind in den Herzogsbergen Kahlschläge (Kulturflächen) erfolgt mit einer Flächengröße, die zwischen 0,5 ha und 1,0 ha liegen. Auf diesen Flächen werden 50 000 Eichen ausgesäht, erläuterte Thorsten Späth, im Forstamt zuständig für Waldökologie und Waldnaturschutz. Trotz der nachvollziehbaren Erläuterungen sehen die Grünen die Kahlschläge als Problemzonen der Walderhaltung an.

Die relative hohe  Siedlungsdichte des Mittelspechts, der auf Totholzäste angewiesen ist, von der Peter Rieckmann sprach, wird auch vom Spechtsexperten Martin Steinmann bestätigt. Weitere vorkommende Arten sind Wendehals, Grün-, Schwarz, und Kleinspecht, sowie Pirol und Kolkrabe. In diesem Zusammenhang sprach Thorsten Späth von Habitatbäumen, für die eine Bestandspflicht von mindestens 30 % besteht. Weiterhin ist die Forst gehalten, einen Erhaltungs- und Entwicklungsplan aufzustellen, der alle 10 Jahre überprüft und weiter entwickelt wird.

Aus Sicht der Grünen hat sich gezeigt, dass es „besser ist, miteinander, als gegeneinander zu reden“, wie sich Peter Rieckmann zur Begrüßung äußerte. Gemeinsam wollen Grüne und Landesforsten die ökologische Bedeutung der Herzogsberge ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen.

Ein Kunstrasenplatz in Cremlingen?

Cremlingen. Auf ihrer jüngsten Mitgliederversammlung diskutierten die Grünen im Gemeindeverband über den Antrag des TuS Cremlingen auf Einrichtung eines Kunstrasenplatzes. Eine Recherche im Internet ergibt schnell, dass ein Naturrasen ökologisch gesehen deutlich sinnvoller als ein Kunststoffrasen ist, insbesondere bezogen auf Treibhauseffekte und Verbrauch fossiler Rohstoffe. Die Kosten von mehr als einer halben Million Euro ist im übrigen auch keine Kleinigkeit. Die Mehrkosten im Vergleich zu einem neuen Naturrasenplatz sind aber wegen der höheren Nutzungsdauer (bei etwa gleich hohen Pflegekosten) für die Grünen kein entscheidendes Kriterium.

Für die Grünen ist der Wunsch des TuS Cremlingen verständlich, einen wetterunabhängigeren Platz bespielen zu können. „Die Besichtigung eines Kunstrasenplatzes in Wolfenbüttel bestärkte jedoch unsere Bedenken“, sagt Christian Rothe-Auschra von den Cremlinger Grünen. Bei „modernen“ Kunststoffrasen werden die „Halme“ durch zwischen ihnen verteiltes, feines Granulat aufrecht gehalten. Was wie grauer Sand aussieht, ist Granulat, denn auf solch einem Platz ist alles aus Kunststoff. Jedes Jahr müssen auf diesem einen Platz in Wolfenbüttel 700 bis 1000 kg Granulat neu aufgebracht werden. Das heißt, bis zu einer Tonne Plastik verschwindet jedes Jahr in die Umgebung des Platzes und vor allem in die Kanalisation.

Kunststoff wird durch mechanische Belastung auf dem Platz und in der Kanalisation zerkleinert. Es entsteht Mikroplastik, das sich zu einem gravierenden Umweltproblem in den Flüssen und Meeren entwickelt hat. Aufgrund seiner wasserabweisenden Oberfläche lagern sich an Mikroplastik Schadstoffe an. Die Kunststoffteilchen mit den Schadstoffen werden von Lebewesen aufgenommen. So wurde Mikroplastik in Seehunden, Fischen, Muscheln, Plankton usw. nachgewiesen.

Auch Kläranlagen sind nicht in der Lage, diese Partikel zurückzuhalten. Ist Mikroplastik in Gewässer gelangt, kann es nicht mehr entfernt werden. Jeder vermeidbare Eintrag von Mikroplastik muss daher gestoppt werden, so die Forderung des BUND. Kunstrasen aus Biokunststoff, der sich rückstandslos abbauen würde, befindet sich erst in der Entwicklung. „Dem Bau eines Kunstrasenplatzes können wir daher aus ökologischen Gründen derzeit nicht zustimmen“, so Jochen Fuder, Vorsitzender des Umwelt-, Planungs- und Energieausschusses.  Die Entscheidung der Cremlinger Grünen fiel einstimmig zugunsten eines Naturrasenplatzes aus.

Erhaltungszustand der Herzogsberge sichern (2)

Sickte/Cremlingen. Die Vorstände der Sickter und Cremlinger Grünen trafen sich mit Martin Steinmann und Karl-Friedrich Weber, um sich über den Zustand des ehemaligen Truppenübungsplatzes Herzogsberge zu informieren. Dieses ökologisch wertvolle Gebiet ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für beide Gemeinden. Es zeichnet sich durch eine große Artenvielfalt und einen Strukturreichtum auf engstem Raum aus.

Martin Steinmann, der seit Jahren Kartierungen über mittelhäufige Brutvögel in den Herzogsbergen durchführt, konnte anhand von Bildern zahlreiche Kahlschläge dokumentieren. „Inzwischen hat sich die Lebensraumsituation in den Eichenwaldbeständen bedrohlich verschlechtert".

Karl-Friedrich Weber, ehemaliger Forstbeamter und waldpolitischer Sprecher des BUND Niedersachsen, wies auf die historisch entstandenen wertvollen Eichenwälder im Braunschweiger Raum hin. Bereits 1992 sollten sie nach der EU Flora- und Fauna-Habitatrichtlinie (FFH) unter Schutz gestellt werden. „An das Verschlechterungsverbot wurde sich aber nicht gehalten!“, so seine Beobachtungen. So verschwanden die alten Eichen nach und nach. Obwohl seit 2004 das Verschlechterungsverbot in Kraft ist, verschlechterte sich der Erhaltungszustand in den Herzogsbergen dramatisch. Inzwischen sind die Kronenräume durch den Kahlschlag durchlöchert und die Buche wächst massenhaft nach. Kahlschläge über 0,5 ha sind seiner Meinung nach zu unterlassen.

Auf einem Brief an den zuständigen Landesminister Christian Meyer antwortete dieser, dass Rot-Grün eine Wende in der Waldpolitik einleiten will. Die ökologische Bedeutung der Wälder soll ein deutlich größeres Gewicht gegenüber der forstwirtschaftlichen Nutzung erhalten.

Demnächst ist ein Gespräch und eine Begehung der Herzogsberge mit den Landesforsten geplant. Dabei wollen sich die Grünen auch die Einschlagpläne und den Managementplan zeigen lassen.

Erhaltungszustand der Herzogsberge sichern (1)

Sickte/Cremlingen. Die Vorstände der Sickter und Cremlinger Grünen trafen sich, um über die weitere Zusammenarbeit beider Verbände zu beraten. Im Mittelpunkt dieses Treffens stand ein Gespräch über den Zustand des ehemaligen Truppenübungsplatzes Herzogsberge. Dieses ökologisch wertvolle Gebiet ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für beide Gemeinden. Es zeichnet sich durch eine große Artenvielfalt und einen Strukturreichtum auf engstem Raum aus. Der Wechsel von trockenen und sumpfigen Standorten liegt oft nur wenige Meter auseinander. Die offenen Wiesenflächen sind umgeben von alten Eichen- und Buchenwäldern. Nach Ansicht der Sickter und Cremlinger Grünen sollten die alten Laubwaldbestände und die artenreichen Wiesenlandschaften weitgehend aus der Nutzung genommen werden, damit das Gebiet seinen wichtigen und unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten kann.

Diese Kombination aus altem Laubwald und einer extensiv genutzten Wiesenlandschaft ist für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen ein idealer Lebensraum. So bevorzugt der Schwarzspecht die alten Buchen und den sandigen Kiefernhang, während Mittel- und Kleinspecht in den alten Eichenwäldern am westlichen Rand des Truppenübungsplatzes ihren Lebensraum finden.

Nach Ansicht der Grünen wurden in den letzten Jahren besonders die alten Eichen und Buchen stark genutzt und der Wald wurde immer weiter verjüngt. Zudem wurden durch  Einzelstammentnahme gerade die ältesten und ökologisch wertvollsten Eichen systematisch entfernt. In einem Brief an den zuständigen Landesminister Meyer bringen die Grünen ihre Sorgen über die Entwicklung in den Herzogsbergen zum Ausdruck.

Für Zurückhaltung bei der Ausweisung neuer Baugebiete in der Gemeinde Cremlingen

Cremlingen. Ausführlich befassten sich die Cremlinger Grünen auf ihrer jüngsten Sitzung  mit der weiteren wohnbaulichen Entwicklung in den Ortschaften der Gemeinde Cremlingen.

Den Beschluss des Rates von 2008, grundsätzlich auf die Ausweisung neuer Baugebiete an den Ortsrändern zu verzichten, sollte weiterhin beibehalten werden.

Im Sinne der Nachhaltigkeit und der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen für künftige Generationen muss die Gemeinde nach Ansicht der Grünen äußerst behutsam mit der Ausweisung neuer Baugebiete umgehen.

Schließlich wird in Deutschland täglich eine Fläche von 106 Fußballfeldern der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Dass diese Entwicklung so nicht weiter gehen kann, hat auch die Bundesregierung erkannt: Seit Juni des Jahres soll laut Baugesetzbuch Acker- oder Forstland nur in absoluten Ausnahmefällen in Bauland umgewandelt werden.

Dabei spielt das von SPD und Grünen beantragte Freiflächen- und Leerstandskataster eine wichtige Rolle. Es soll dazu beitragen, dass die, aufgrund der demographischen Entwicklung entstandenen  Leerstände, in den Ortschaften weiter zurückgehen. Eine Entwicklung, die, auch dank des Beschlusses von 2008, deutlich spürbar ist.

Allerdings wollen sich die Grünen den Wünschen von Bauwilligen, insbesondere aus der Gemeinde selbst, nicht völlig verschließen. Deshalb wurden die einzelnen Ortschaften, auf der Grundlage einer Verwaltungsvorlage, auf mögliche Baugebiete überprüft. „In Cremlingen am Holzweg und in Schandelah auf dem Elwe-Gelände können wir uns kleine Baugebiete vorstellen“, fasste Dr. Christian Rothe-Auschra, Mitglied im Bauausschuss, die Beratung zusammen.

Einstimmig lehnten die Grünen das von Bürgermeister Günter Eichenlaub vorgeschlagene mögliche Baugebiet in der Gemarkung „Im Hasselrode“ in Schandelah ab. „Das Baugebiet an dieser Stelle ist ökologisch nicht sinnvoll und wird es mit uns nicht geben“, so Diethelm Krause-Hotopp von den Grünen. Die Schandelaher Bürgerinitiative „Klartext“, hat sich ebenfalls gegen dieses Baugebiet ausgesprochen.

„Verbraucher muss beim Pilzkauf aufpassen!“

Destedt. Da staunten die Teilnehmer einer von den Destedter Grünen organisierten Pilzexkursion nicht schlecht, wie viele Pilze ihnen der Pilzexperte, Harry Abdersson, aus Braunschweig in der Ohe zeigte. Ca. 100 verschiedene Pilze wurden bei dieser Wanderung bestimmt. So lernten die Teilnehmer u.a. so ausgefallene Namen wie den Anistrichterling, den Ahornrunzelschorf, den weißen Anis-Champignon, den Karbolegerling, den klebrigen Hörnling und den Waldfreundrübling kennen.

Neben den verschiedenen Pilzen gab es wieder viele Informationen über die ökologische Bedeutung der Pilze als Zersetzer von abgestorbenen Bäumen. Ferner unterstützen Pilze das Wachstum von Pflanzen, indem sie die Wurzeln umschlingen, so dass die Pflanze mehr Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen kann.

Harry Anderson wies eindringlich darauf hin, dass beim Sammeln von Wildpilzen größte Vorsicht geboten ist. So gibt es zahlreiche giftige Doppelgänger. Aber auch bei unsachgemäßer Zubereitung können Speisepilze Verdauungsbeschwerden oder sogar Vergiftungen hervorrufen.

Für den Menschen sind viele Pilze beliebte Leckerbissen. Beim Einkauf sollte aber aufgepasst werden. „Handelsklassen gibt es nicht für Pfifferlinge, Maronen und Champignons. Mit dieser Bezeichnung werden die Verbrauchen getäuscht“, machte der Pilzexperte deutlich. An diesen selbst eingekauften Pilzarten zeigte er den Besuchern worauf zu achten ist. Sabine Auschra von den Destedter Grünen, die diese Exkursion organisiert hatte, freute sich über das große Interesse der Besucher. „Leider mussten zahlreiche Absagen erteilt werden. Aber nächstes Jahr gibt es die Exkursion wieder“, versprach sie.