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Das Thema „Ernährung“ erlebte mit der Corona-Pandemie einen Aufschwung. Die Pandemie rückte auch die Gefahren einer übermäßigen Internationalisierung ins Bewusstsein. Und der Ukrainekrieg mit dem Wegfall eines der wichtigsten Lieferanten z.B. für Sonnenblumenkerne und Rapsöl schärfte noch einmal die öffentliche Wahrnehmung, wie verletzlich viele internationale Lieferketten sind. Neben der Versorgungssicherheit sind auch aus ökologischer Sicht die Vermeidung langer Transportwege und die regionale Versorgung mit Lebensmitteln wichtige Themen. In diesem Zusammenhang besuchten Hans-Henning-Gerberding und Bernd Stolte vom Ortsverband Cremlingen von Bündnis 90/DIE GRÜNEN den Hof der Familie Glindemann, um sich aus erster Hand über das Thema „Regionale Versorgung“ zu informieren.
Die Familie betreibt seit 2014 die Direktvermarktung ihrer in mobilen Ställen produzierten Hühnereier. Die Ställe, in denen jeweils mehrere Hundert Hühner untergebracht sind, sind energieautark durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern, mit denen die automatisch betriebenen Türen sowie der Elektrozaun um die Auslauffläche mit Strom versorgt werden. Auf den Auslaufflächen gibt es jeweils mehrere kleine Schutzdächer, unter denen die Hühner Schutz finden z.B. vor Greifvögeln. Ein wichtiger Aspekt ist die gute Ernährung der Tiere. Anstelle von Billigfuttermitteln kommen eigene Getreideprodukte aber auch Bierhefe und Oregano zum Einsatz. Der Vertrieb der Eier erfolgt im eigenen Hofladen, über Regiomaten u.a. in Sickte und in Schöppenstedt, sowie über mehrere Vertriebspartner, darunter auch einige Läden in Braunschweig. Die Regiomaten ermöglichen es den Kundeninnen und Kunden, praktisch rund um die Uhr einzukaufen. Neben den eigenen Produkten werden dort auch weitere Produkte aus der Region verkauft, wie z.B. Backmischungen, Honig und Kartoffeln. „Man kann sich im Regiomaten eine ganze Mahlzeit zusammenstellen“, erklärt Anja Glindemann.
Ein besonderes Anliegen ist den Glindemanns die Bruderhahn-Initiative. Es geht dabei darum, männliche Küken der Legehennen-Rassen nicht sofort nach der Geburt zu töten, sondern aufzuziehen und dann zu schlachten. In ihren Regiomaten sind auch solche Produkte erhältlich.
Die Glindemanns beobachteten mit Sorge die aktuelle Situation: Überall steigende Lebenshaltungs- und Energiekosten führten bei den Verbrauchern zu Einsparungen bei den hochwertigen Lebensmitteln. Wenn die „grüne Politik“ zum Ziel hat, kleinere, regionale Produzenten zu fördern, seien Unterstützungsmaßnahmen erforderlich. Aber bitte ohne zusätzliche Bürokratie, die sei jetzt schon viel zu groß. Typisches Beispiel sei hier die realitätsfern formulierte und umständlich zu beantragende Förderung für Blühstreifen.
Wir bedanken uns bei der Familie Glindemann für diese wertvollen Einblicke und wünschen weiterhin viel Erfolg mit dem Betrieb.
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